Einführung
Etwa 7% aller Erwachsenen in Deutschland leben mit einer ärztlich diagnostizierten Schlafstörung. Innerhalb der letzten zehn Jahre ist die Zahl Betroffener um rund 36% gestiegen – besonders stark bei jüngeren Menschen. Diese Entwicklung ist nicht nur eine unmittelbare Belastung für die Betroffenen, sondern birgt auch langfristige Gesundheitsrisiken, wenn Schlafprobleme über einen längeren Zeitraum anhalten.
Da herkömmliche Behandlungsansätze nicht immer ausreichen, suchen viele Erkrankte nach alternativen Möglichkeiten. Eine davon kann medizinisches Cannabis sein, das zunehmend verordnet und wissenschaftlich untersucht wird. Es zeigt sich, dass Cannabis nicht nur die Schlafqualität selbst positiv beeinflussen, sondern auch begleitende Symptome lindern kann.
Wie Cannabis den Schlafzyklus unterstützt
Die wichtigsten Inhaltsstoffe von Cannabis, die bei Schlafstörungen zum Einsatz kommen, sind THC und CBD. Beide können den Schlaf auf unterschiedliche Weise verbessern:
- THC (Tetrahydrocannabinol) ist vor allem für seine psychoaktiven Effekte bekannt. Es kann eine tiefgreifende Entspannung fördern und die Zeit bis zum Einschlafen verkürzen. Außerdem deuten einige Untersuchungen darauf hin, dass THC die Tiefschlafphase, die für die körperliche Erholung essenziell ist, verlängern kann.
- CBD (Cannabidiol) ist nicht psychoaktiv, zeigt jedoch beruhigende Eigenschaften. Diese wirken sich insbesondere positiv auf die sogenannte REM-Schlafphase aus und können bei übermäßiger Tagesschläfrigkeit helfen.
Die REM-Phase ist für intensives Träumen bekannt. Kommt es hier zu Störungen, können Konzentrationsschwierigkeiten und vermehrt impulsives Verhalten auftreten. CBD kann in diesen Fällen eine stabilisierende Wirkung haben.
Wirkstoffe und Dosierung
Für den Therapieerfolg sind sowohl die Wirkstoffzusammensetzung als auch die Dosierung der Cannabisprodukte ausschlaggebend. Bei stark ausgeprägten Einschlafproblemen können Präparate mit höherem THC-Gehalt vorteilhaft sein, da sie schnell zu einer tiefen Entspannung führen. CBD-reiche Präparate hingegen eignen sich eher für Personen, die vor allem unter nächtlichen Aufwachphasen oder insgesamt unruhigem Schlaf leiden.
Eine abgestimmte Kombination beider Wirkstoffe kann sich in vielen Fällen ergänzend auswirken, da die jeweiligen Vorzüge von THC und CBD zusammen genutzt werden. Wie bei jedem Arzneimittel sollte die Dosierung individuell festgelegt und regelmäßig ärztlich kontrolliert werden, um eine optimale Wirkung zu erzielen.
Gegen welche Symptome hilft Cannabis?
Bei Schlafstörungen kann Cannabis auf unterschiedliche Symptome einwirken. Darunter fallen:
- Probleme beim Einschlafen (Insomnie)
- Häufiges nächtliches Erwachen
- Nicht erholsamer Schlaf
- Tagesschläfrigkeit und Müdigkeit
Bei Stress- oder angstausgelösten Schlafproblemen kann die beruhigende und entspannende Wirkung von Cannabis hilfreich sein. Darüber hinaus berichten einige Betroffene, dass es ihnen mit Cannabis leichter gelingt, einen regelmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus beizubehalten. Da CBD zudem entzündungshemmende Eigenschaften besitzt, kann es bei entzündungsbedingten Beschwerden, die den Schlaf beeinträchtigen, unterstützend wirken. Eine Reduktion von Entzündungen erleichtert es dem Körper oftmals, schneller in den Schlaf zu finden und sich besser zu regenerieren.
Wann eignet sich Cannabis als Behandlung?
Eine Therapie mit Cannabis kann für Menschen infrage kommen, die an chronischen Schlafproblemen leiden und bei denen konventionelle Behandlungsansätze, zum Beispiel Medikamente oder verhaltenstherapeutische Methoden, unzureichend waren oder nicht geeignet sind. Insbesondere Personen, die zusätzlich unter Stress oder Angstzuständen leiden, können von den beruhigenden und schlaffördernden Eigenschaften der Cannabinoide profitieren.
Zudem kann Cannabis in Betracht gezogen werden, um Langzeitrisiken einer Abhängigkeit von gängigen Schlafmitteln oder deren Nebenwirkungen zu vermeiden. Hierbei gilt es jedoch, stets den Rat von Fachärzten einzuholen und die individuelle Situation der Betroffenen abzuwägen.
Für wen sind Cannabis-Therapien nicht geeignet?
Trotz der potenziellen Vorteile kommt medizinisches Cannabis nicht für jeden in Betracht. Personen mit einer Vorgeschichte bestimmter psychischer Erkrankungen, etwa Schizophrenie oder schwer ausgeprägten Angststörungen, sollten THC-haltige Produkte meiden, da die psychoaktiven Eigenschaften von THC Symptome verstärken können. Ebenso ist Vorsicht geboten bei Patienten mit erhöhtem Suchtpotenzial oder Herz-Kreislauf-Problemen.
In solchen Fällen ist eine sehr sorgfältige Abwägung von Risiken und Nutzen unabdingbar. Eine engmaschige ärztliche Überwachung der Therapie ist daher erforderlich, um negative Auswirkungen zu vermeiden und den möglichen Nutzen zu sichern.
Fazit
Medizinisches Cannabis kann eine erfolgversprechende Behandlungsoption für Menschen mit anhaltenden Schlafstörungen sein – vor allem dann, wenn gängige Ansätze nicht den gewünschten Effekt zeigen. THC erleichtert in vielen Fällen das Einschlafen und fördert den Tiefschlaf, während CBD beruhigend wirkt und nächtliche Aufwachphasen reduzieren kann. Darüber hinaus ist Cannabis besonders für jene Patienten interessant, deren Schlafschwierigkeiten durch Stress, Angst oder entzündungsbedingte Erkrankungen ausgelöst werden.
Allerdings ist medizinisches Cannabis nicht für alle Betroffenen geeignet. Vor allem Patienten mit bestimmten psychischen Vorerkrankungen, Suchtgefährdungen oder Herz-Kreislauf-Problemen sollten vorsichtig sein. In jedem Fall ist eine ärztliche Begleitung entscheidend, um die Behandlung erfolgreich und sicher zu gestalten.
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