21. Februar 2025

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CBD – Was Cannabidiol ist und wie es wirkt

CBD – Was Cannabidiol ist und wie es wirkt

'Erfahren Sie, was Cannabidiol (CBD) ist, wie es wirkt und welche therapeutischen Anwendungen es gibt. Entdecken Sie sein Potenzial für Epilepsie, Angststörungen, Schmerzen und mehr.
'Erfahren Sie, was Cannabidiol (CBD) ist, wie es wirkt und welche therapeutischen Anwendungen es gibt. Entdecken Sie sein Potenzial für Epilepsie, Angststörungen, Schmerzen und mehr. (Urheber/Quelle/Verbreiter: )
Cannabidiol (CBD) ist eines der bekanntesten Cannabinoide, die in der Cannabispflanze vorkommen. Es ist nach Tetrahydrocannabinol (THC) das zweithäufigste Cannabinoid, unterscheidet sich jedoch wesentlich durch das Fehlen psychoaktiver Effekte. Statt eines „High“-Gefühls bietet CBD eine Reihe von potenziellen therapeutischen Vorteilen.

CBD und das Endocannabinoid-System

Im menschlichen Körper gibt es ein körpereigenes Netzwerk namens Endocannabinoid-System (ECS). Dieses System reguliert verschiedene Funktionen, darunter Schlaf, Schmerzempfinden und Stimmung. CBD interagiert mit den CB1- und CB2-Rezeptoren, ohne sie jedoch direkt zu aktivieren. Diese indirekte Einwirkung kann sich auf Entzündungen, Schmerzen und Angstzustände positiv auswirken und macht CBD zu einem interessanten Bestandteil der modernen Medizin.

Was genau ist CBD?

CBD ist eines von über 100 bekannten Cannabinoiden. Es zählt chemisch gesehen zu den Phytocannabinoiden und ähnelt damit den endogenen Cannabinoiden, die unser Körper selbst produziert. Der Unterschied zu THC besteht insbesondere darin, dass CBD nicht psychoaktiv ist und somit kein Rauschgefühl erzeugt.

Darüber hinaus beeinflusst CBD auch andere Rezeptorensysteme, wie zum Beispiel den Serotonin-5HT1A-Rezeptor, der mit der Regulierung von Angst und Stimmung in Verbindung steht, sowie den TRPV1-Rezeptor, der an der Schmerz- und Entzündungswahrnehmung beteiligt ist. Diese Vielzahl an Wirkmechanismen trägt zu der breiten Anwendbarkeit von CBD in der Medizin bei.

Wie wirkt CBD auf den Körper?

Im Gegensatz zu THC, das die CB1-Rezeptoren direkt bindet und psychoaktive Effekte auslösen kann, moduliert CBD diese Rezeptoren nur, ohne einen Rausch zu verursachen. Daher beeinträchtigt CBD weder die Fahrtüchtigkeit noch führt es zu einer psychoaktiven Wirkung.

Eine wichtige Rolle spielt CBD auch bei der Aktivierung des 5-HT1A-Serotonin-Rezeptors. Dieser Rezeptor ist für die Regulierung von Stimmung, Angst und sozialem Verhalten mitverantwortlich. Untersuchungen zeigen, dass CBD durch die Interaktion mit diesem Rezeptor angstlösende und stimmungsaufhellende Effekte haben kann, was es zu einer Option bei der Behandlung von Angststörungen und Depressionen macht.

Zusätzlich wirkt CBD auf TRPV1-Rezeptoren, die eine wesentliche Rolle bei der Wahrnehmung von Schmerzen und bei Entzündungsprozessen spielen. Über diese Rezeptoren kann CBD sowohl Schmerzen lindern als auch Entzündungen reduzieren. Aus diesem Grund wird CBD bei chronischen Schmerzen und entzündlichen Erkrankungen zunehmend eingesetzt.

Medizinische Anwendungen von CBD

CBD gilt heute als eines der vielversprechendsten Cannabinoide in der Forschung. Es findet in verschiedenen Bereichen Anwendung:

1. Epilepsie

Eine der bekanntesten Anwendungen liegt in der Behandlung schwerer Epilepsieformen wie dem Dravet-Syndrom oder dem Lennox-Gastaut-Syndrom. Ein speziell zugelassenes Medikament auf CBD-Basis zeigt hier deutliche antikonvulsive Eigenschaften und ist daher ein wichtiger Therapiestandard.

2. Angststörungen

Mehrere Studien deuten darauf hin, dass CBD eine angstlösende Wirkung entfalten kann. Es verringert die Aktivität in Gehirnregionen, die für die Entstehung von Angst und Stress verantwortlich sind. Menschen mit sozialen Angststörungen oder generalisierten Angststörungen berichten oft von einer Verbesserung der Symptome nach der Einnahme von CBD.

3. Schmerzlinderung

Dank seiner entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften wird CBD zunehmend als Alternative oder Ergänzung zur klassischen Schmerztherapie eingesetzt. Durch die Modulation der TRPV1-Rezeptoren kann CBD Schmerzen reduzieren und gleichzeitig Entzündungen hemmen, was insbesondere bei chronischen Beschwerden oder Arthritis hilfreich sein kann.

4. Entzündungen

CBD zeigt signifikante antientzündliche Effekte, die es für die Behandlung von entzündlichen Erkrankungen prädestinieren. Dazu gehören unter anderem Arthritis oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (IBD). Studien deuten darauf hin, dass CBD die Aktivität von entzündungsfördernden Botenstoffen im Körper reduzieren kann.

Wissenschaftliche Studien zur Wirkung von CBD

Die Forschung zum Thema CBD ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Zahlreiche Studien befassen sich mit der Rolle von CBD bei der Behandlung verschiedener Erkrankungen, darunter Epilepsie, Angststörungen und Schizophrenie. Dabei wird immer wieder hervorgehoben, dass CBD therapeutische Effekte entfalten kann, ohne die für THC typischen psychoaktiven Nebenwirkungen zu verursachen.

Andere Forschungen legen den Fokus auf die Modulation der CB1- und CB2-Rezeptoren durch CBD, was sich positiv auf Schmerzen und Entzündungen auswirken kann. Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse führten zu einem wachsenden Interesse an der Zulassung von CBD-basierten Arzneimitteln und begünstigen die Legalisierung von Cannabis für medizinische Zwecke in vielen Ländern.

Nebenwirkungen und Risiken von CBD

Obwohl CBD allgemein als gut verträglich gilt, können in seltenen Fällen Nebenwirkungen auftreten:

    • Müdigkeit: Bei höheren Dosen kann CBD beruhigend wirken und zu Schläfrigkeit führen.
    • Durchfall und Appetitveränderungen: Manche Personen berichten über Verdauungsbeschwerden oder Veränderungen des Appetits.
    • Wechselwirkungen mit Medikamenten: Da CBD die Enzyme in der Leber beeinflussen kann, besteht das Risiko von Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten, beispielsweise Blutverdünnern. Eine ärztliche Beratung ist daher ratsam.

Im Vergleich zu anderen Medikamenten sind diese Nebenwirkungen jedoch meist mild. Dennoch wird empfohlen, vor der Anwendung insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme anderer Medikamente Rücksprache mit medizinischem Fachpersonal zu halten.

Fazit: CBD als therapeutisches Mittel

CBD hat sich als eine der vielversprechendsten Substanzen in der modernen Medizin etabliert. Da es im Gegensatz zu THC keine psychoaktive Wirkung entfaltet, kann es vielfältig eingesetzt werden, ohne das Risiko eines „Highs“ oder einer Abhängigkeit einzugehen. Ob bei Epilepsie, Angststörungen oder chronischen Schmerzen – die entzündungshemmenden, schmerzlindernden und neuroprotektiven Eigenschaften machen CBD zu einem wertvollen Bestandteil zukunftsorientierter Therapien.

Die steigende Zahl an Studien und die Erweiterung des Wissens über die exakten Wirkmechanismen lassen erwarten, dass die medizinische Bedeutung von CBD weiter zunimmt. Mit seinem breiten Anwendungsspektrum und dem überschaubaren Nebenwirkungsprofil könnte CBD in Zukunft ein noch wichtigerer Bestandteil verschiedener Behandlungsansätze werden.

Quellen

Zuardi, A. W. (2008). Cannabidiol: from an inactive cannabinoid to a drug with wide spectrum of action. Revista Brasileira de Psiquiatria, 30(3), 271-280 [https://www.scielo.br/j/rbp/a/nT5Q7vMCS5HkcpYXpJw7JNg/?lang=en]
Pertwee, R. G. (2008). The diverse CB1 and CB2 receptor pharmacology of three plant cannabinoids: Δ9-tetrahydrocannabinol, cannabidiol and Δ9-tetrahydrocannabivarin. British Journal of Pharmacology, 153(2), 199-