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Impfempfehlung: Was Reisende über Chikungunya wissen müssen

Impfempfehlung: Was Reisende über Chikungunya wissen müssen

Das Chikungunya-Virus kann Fieber und monatelange Gelenkschmerzen bescheren. Die Ständige Impfkommission empfiehlt vor Reisen in Gebiete mit Ausbruchsgeschehen nun eine Impfung. Die Details.
Die Ägyptische Tigermücke, auch Gelbfiebermücke genannt, überträgt verschiedene Krankheiten, darunter das Chikungunya-Virus. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Gustavo Amador/epa/dpa-tmn)

Von einer Fernreise möchte man schöne Erinnerungen und Fotos mitbringen, nicht aber hohes Fieber und starke Gelenkschmerzen. Wer in tropischen oder subtropischen Ländern unterwegs ist, kann dort aber Stechmücken begegnen, die das Chikungunya-Virus übertragen – und Reisenden genau diese unschönen Andenken bescheren.

Immerhin: «Chikungunya ist bislang bei deutschen Reiserückkehrenden sehr selten», schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem aktuellen «Epidemiologischen Bulletin» (28/2025). Klar ist aber: Das Risiko, sich zu infizieren, steigt entscheidend, wenn man in Gebieten mit Ausbruchsgeschehen unterwegs ist. Ein solches gab es nach RKI-Angaben mit Stand Juni unter anderem in: 

  • Bolivien
  • Kenia
  • Madagaskar
  • Mauritius
  • La Réunion
  • Sri Lanka 

In den meisten tropischen und subtropischen Ländern ist das Virus endemisch, kommt also regelmäßig vor. In Europa ist es bislang nicht endemisch, dennoch gibt es immer wieder Infektionen. So wurde Anfang Juli bekannt, dass ein Mensch im Elsass durch den Stich einer infizierten Mücke erkrankte.

Bislang gehen die in Deutschland registrierten Erkrankungen aber allesamt auf Reiserückkehrer zurück – 84 waren es laut RKI-Daten bis Anfang Juli.

Eine gute Nachricht: Reisende haben Möglichkeiten, sich vor einer Infektion zu schützen. Mittlerweile sind in der EU zwei Chikungunya-Impfstoffe zugelassen. Nun liegt eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) dazu vor. Drei wichtige Fragen – und Antworten:

Wie zeigt sich Chikungunya überhaupt? 

  • Eine Chikungunya-Infektion bringt fast immer Symptome mit sich. Sie setzen laut dem CRM Centrum für Reisemedizin vier bis sieben Tage nach der Übertragung ein.
  • Typischerweise zeigt sich ein plötzliches Fieber, dazu schmerzen mehrere Gelenke. Dazu kommen oft Hautausschläge, Schüttelfrost und Kopfschmerzen.
  • Die Gelenkschmerzen können Wochen, Monate oder sogar Jahre bleiben.
  • Eine spezifische Chikungunya-Behandlung gibt es nicht. Es lassen sich lediglich die Symptome lindern, etwa durch Schmerzmittel. 

Wem wird zu einer Impfung geraten? 

Wer mindestens 12 Jahre alt ist und in ein Gebiet reist, das für ein Chikungunya-Ausbruchsgeschehen bekannt ist, dem empfiehlt die Stiko eine Impfung. 

Zu einer Impfung rät die Kommission außerdem allen ab 12 Jahren, die einen längeren Aufenthalt (länger als vier Wochen) oder wiederholte Kurzreisen in Endemiegebiete planen, sofern sie ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe haben. Das ist etwa der Fall bei Personen ab 60 Jahren oder mit schweren Grunderkrankungen, von etwa Nieren, Herz oder Lungen. 

Wer sich unsicher ist, ob eine Chikungunya-Impfung sinnvoll ist, sollte rechtzeitig vor Reisebeginn eine reisemedizinische Beratung in Anspruch nehmen. Dort kann auch geklärt werden, welcher der beiden Impfstoffe infrage kommt: 

  • Ixchiq: Der Lebendimpfstoff soll gemäß der Stiko-Empfehlung nur im Alter von 12 bis 59 Jahre eingesetzt werden.
  • Vimkunya: Mit diesem Totimpfstoff können alle ab 12 Jahren geimpft werden.

Für beide Impfstoffe gilt: Um eine Grundimmunität zu erreichen, reicht eine einzige Dosis aus. Auch recht kurz vor der Reise ist der noch möglich. Liegen allerdings weniger als zwei Wochen zwischen Impfung und Reise, ist davon auszugehen, dass der Schutz dann noch nicht vollständig aufgebaut ist, schreibt das RKI online

Wie kann ich mich noch vor einer Chikungunya-Infektion schützen? 

Auch wenn man geimpft ist: Ein guter Mückenschutz bleibt wichtig – schließlich können die Tiere auch andere Krankheiten übertragen. Das CRM Centrum für Reisemedizin rät: 

  • Lange und helle Kleidung tragen, am besten imprägniert
  • Mückenschutzmittel nutzen. Das CRM rät dabei zu Produkten, die mindestens 30 Prozent DEET (Diethyltoluamid) enthalten.
  • Schutzgitter an Fenstern und Türen sowie Moskitonetze über dem Bett schützen ebenfalls vor Stichen.