31. Oktober 2024

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So bleibt es im Schwimmbecken friedlich

Längst nicht immer hat man so viel Platz im Schwimmbecken. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Hauke-Christian Dittrich/dpa/dpa-tmn)

Eigentlich will jeder nur in Ruhe seine Bahnen ziehen. Doch nicht immer geht es im Schwimmbad friedlich zu. Der eine ist dem anderen zu lahm unterwegs, manch einer stört sich daran, dass jemand kraulend statt brustschwimmend durchs Becken pflügt. Und jetzt?

Peter Harzheim stand 45 Jahre lang am Beckenrand und kennt solche Situationen gut. «Respekt und Rücksicht auf den anderen sollten im Vordergrund stehen», sagt der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Schwimmmeister, der vor zwei Jahren in Rente gegangen ist.

Mit einer allgemeingültigen Schwimmbecken-Etikette kann der erfahrene Experte zwar nicht dienen. Aber er weiß, was es braucht, damit alle im Wasser eine möglichst gute Zeit haben.

1. Sich zurücknehmen

Mit ausreichend Abstand hintereinander schwimmen, das ist der Idealzustand. Ist einem der Vorausschwimmende zu langsam unterwegs, kann man überholen: Dafür sind die Bahnen in aller Regel breit genug. Aber natürlich nur, wenn gerade niemand entgegenkommt. Ansonsten gilt laut Harzheim: sich etwas zurücknehmen und das Tempo drosseln.

«Wer auf Zeit schwimmen will, geht am besten in den Verein. Für deren Training werden Bahnen im Becken extra abgetrennt», sagt er.

Im öffentlichen Bereich gilt dagegen: Im Zweifel etwas langsamer unterwegs sein. Klar ist auch: Auf einer Bahnseite wird immer in die eine Richtung geschwommen, auf der anderen zurück. Wie auf der Straße sollte man auch im Schwimmbecken Abstand zum Gegenverkehr halten. Mittig schwimmen ist also nur dann in Ordnung, wenn man allein auf der Bahn ist.

2. Die Regeln können unterschiedlich sein

Gibt es eine Bahn für Kraulschwimmer und eine für die ganz Gemütlichen? Alles möglich. «Generelle Regeln gibt es nicht», sagt Harzheim. «Jeder Badbetreiber kann natürlich für seine Einrichtung eine Haus- und Badeordnung vorgeben.» Am Ende ist es dann an den Schwimmmeisterinnen und Schwimmmeistern, am Beckenrand für die Umsetzung der Regeln zu sorgen.

Das habe auch mit dem Publikum zu tun, sagt Harzheim. «Habe ich überwiegend Kinder im Becken, müssen die Älteren sich vielleicht ein bisschen anpassen.» Dann geht es im Bad halt etwas wilder zu. «Sind vor allem Ältere unterwegs, muss ich die Kinder womöglich frühzeitiger ermahnen als sonst.»

3. Flossen und Quertauchen: bitte nicht

Bei allem Spaß, der vielleicht okay ist – was aus Sicht des erfahrenen Schwimmmeisters nicht geht: quer unter Schwimmenden, die ihre Bahnen ziehen, hindurchtauchen. «Das macht man nicht.»

Kritisch sieht er den Einsatz von Schwimmflossen im normalen Badebetrieb. «Wer damit nicht geübt ist, kann bei anderen derbe Verletzungen verursachen», begründet Harzheim. Er selbst hat Flossen früher immer aus dem Becken verbannt. «Wer sie nutzen will, sollte das lieber im Schwimmverein machen.»

Gespräch: Tom Nebe, dpa