Ob Mitraten bei «Wer wird Millionär?» vorm TV, Kreuzworträtsel auf der Terrasse oder Quiz-Abende in der Kneipe: Mit Wissen zu punkten, ist im Alltag ein Dauerbrenner. «Es ist so klar und einfach, man kann seine Kompetenz zeigen, und eigentlich ist es auch was für jeden», sagt Darren Grundorf über den Reiz des Quizzens.
Der Hamburger verdient seit 2015 sein Geld als hauptberuflicher Quizmaster. Die anfängliche Schnapsidee, mit Studienkollege Tom Zimmermann ein Team-Quiz in der Hamburger Kneipe «Aalhaus» zu veranstalten, wurde zum vollen Erfolg. Als «Tom und Darren – Das Quiz» sind sie mittlerweile auf Live-Tour in ganz Deutschland – in Corona-Zeiten auch online. Seit 2016 bringen sie als Co-Autoren des Brettspiels «Kneipenquiz – Das Original» das Event ins Wohnzimmer.
Sofort loslegen – ohne 25 Seiten Regeln zu lesen
«Man nimmt das Spiel aus der Schachtel und kann loslegen und muss nicht erst 25 Seiten Regeln lesen», erklärt Grundorf den Erfolg des kooperativen Spiels, das bis heute rund 120 000 Mal verkauft wurde.
Im Team muss sich auch niemand blamieren – ein Punkt, den etliche Quiz-Brettspiele versuchen zu berücksichtigen. «Jeder hat wohl schon ein Quizspiel gespielt, wo einfach eine Frage gestellt wird, die man beantworten muss. Weiß man sie nicht, ist das für manche Menschen ein unangenehmes Erlebnis. Genau daran setzten aber moderne Quizspiele an», sagt Spieleautor Arno Steinwender. In seinem «Smart 10» können Spieler aus zehn Antwortmöglichkeiten auswählen und aufhören, wenn sie nichts mehr wissen oder nichts mehr riskieren möchten.
Acht empfehlenswerte Quiz-Spiele für gesellige Runden:
Für Harmoniefreudige: «Kneipenquiz – Das Original»
Das Kneipenquiz in Brettspielform hat sich zum modernen Klassiker entwickelt, so dass es inzwischen diverse Varianten gibt: Eine Edition mit Schwerpunkt Fußball, Ergänzungssets für Pärchen und Schwerpunkt Schule. Das Grundprinzip: Gemeinsam müssen pro Runde fünf Fragen beantwortet werden, um andere Teams, die durch Papp-Flaschen dargestellt werden, zu überflügeln. In der neuesten Variante «Family & Friends» gilt es in einer Frage pro Runde, die Mitspielenden durch persönliches Wissen einzuschätzen.
Für Zocker: «Smart10»
Ob in Bahn, auf Couch oder Autorücksitz: «Smart 10» kann überall gespielt werden. Zocken ist hier der Kern. Jede Runde steckt man im Dilemma: Versuche ich von zehn Antwortmöglichkeiten eine weitere richtige zu finden, aber riskiere mit einer falschen Antwort den Verlust der erspielten Punkte? Oder höre ich auf und habe die Punkte sicher? Im Grundspiel sind 100 doppelseitige Karten mit 200 Fragen dabei. Es gibt Erweiterungen mit Themen wie Essen&Trinken oder Reise.
Für klassische Quiz-Freunde: «Bezzerwizzer»
Eigentlich mag sie niemand: Klugscheißer, die gerne andere korrigieren. Bei «Bezzerwizzer» kommt es aber darauf an. Wenn andere schwächeln, lassen sich mit richtigen Antworten Punkte abstauben. Es gibt Fragen aus 20 Kategorien, von denen pro Runde jeder vier beantworten muss. Die Kategorien lassen sich aufsteigend anordnen, so dass für ein favorisiertes Themengebiet mehr Punkte möglich sind.
Für Einschätzer: «Really?»
Anders als bei üblichen Quizspielen geben Spielende hier keine exakte Antwort, sondern schreiben auf abwischbare Spielerboards eine Antwort-Spanne in Zahlen auf. Je kleiner die Spanne, umso geringere Chancen richtig zu liegen. Allerdings wird eine korrekte kleine Spanne mit den meisten Punkten belohnt. Die 200 Fragen sind durchaus skurril (In wie vielen Ländern schneit es nie?).
Für Farb-Experten: «Color Brain»
In «Color Brain» meint man die Antwort oft vor sich zu sehen – gefragt sind richtige Farben: In welchen Farben gibt es Spargel? Oder was sind eigentlich die Hauptfarben der Lichtschwerter in Star Wars? Für die Antworten hat jedes Rateteam elf Farbkarten zur Verfügung. Wer eine Farbe nicht weiß, kann eine Karte der gegnerischen Teams kopieren. Die breite Fragen-Palette kommt an: So kennt sich jeder irgendwo gut aus, ob es Flaggen, Markenlogos oder Popkultur sind.
Für Menschenkenner: «Quiz Club»
Bei «Quiz Club» zahlt sich nicht nur das eigene Wissen aus. Genau so wichtig ist es, seine Mitspielenden gut einzuschätzen. Abwechselnd will man eine Frage aussuchen, die jemand anderes möglichst gut beantworten kann und dann wieder eine, die jemanden ins Schleudern bringt. So profitiert man vom Wissen und Nicht-Wissen der anderen am Tisch. Das Angebot von knapp 1000 Fragen lässt sich mit separat erhältlichen Packs zu speziellen Themengebieten erweitern.
Für Geografen: «Deutschland – Finden Sie Minden?»
Gutes Aufpassen im Erdkunde-Unterricht macht sich bezahlt: Auf einer Landkarte muss jeder Rätselnde seine gesuchte Stadt finden. Auch die Standorte von Gewässern, Naturräumen und Sehenswürdigkeiten gilt es einzuschätzen. Je genauer der Tipp, desto besser – aber auch risikoreicher. Wer über Deutschlands Grenzen hinaus rätseln will, findet Editionen für Die Welt «Singapur, wo liegt das nur?» und Europa «Paris ist ja klar, aber wo liegt Cordoba?»
Für TV-Fans: «Gefragt Gejagt»
Brettspiele mit Lizenzen von TV-Formaten wissen nicht immer zu überzeugen. Bei der Umsetzung der ARD-Quizsendung dürfen aber nicht nur Fans von «Gefragt Gejagt» zugreifen. In einer Vorrunde werden auf Zeit Wetteinsätze erspielt, die dann in einer Quizrunde mit Fragen aus drei Schwierigkeitsstufen verteidigt werden. Gerade die Schnellraterunden, für die flüssiges Vorlesen des Quizmasters von Vorteil ist, bringen Schwung an den Spieltisch.
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