Die kommenden Tage werden heiß. Wie übersteht man die hohen Temperaturen? Wir geben Tipps für einen Tag mit Temperaturen von weit über 30 Grad im Schatten.
4.00 Uhr – Pflanzen gießen für Frühaufsteher
Wer Pflanzen etwas Gutes tun will, sollte an heißen Tagen besonders früh aufstehen. Vor Sonnenaufgang ist der Boden am kältesten. Aber natürlich ist das Gießen ein paar Stunden später auch noch sinnvoll. Was ist mit dem Abend? Dann ist der Boden vom Sonnenschein den ganzen Tagen über noch aufgeheizt, es verdunstet viel Nässe. Allerdings sagt Isabelle Van Groeningen von der Königlichen Gartenakademie in Berlin: im Zweifel lieber direkt gießen, wenn Pflanzen die Köpfe hängen lassen.
6.00 Uhr – Fenster auf!
Frühmorgens sollte man lüften, und zwar nicht zu kurz. Denn Wände, Möbel und andere Gegenstände speichern laut der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen Wärme. Können sie am Morgen nicht auskühlen, geben sie im Verlauf des Tages ihre Wärme an den Raum ab.
Tagsüber sollten die Fenster geschlossen bleiben. Daneben hilft es, die Scheiben zu verdunkeln. Wer die Wahl hat, sollte außenliegende Schattenspender wie Rollläden und Markisen wählen. Wer sich tagsüber in Haus oder Wohnung aufhält, sollte aber regelmäßig lüften.
6.30 Uhr – Die Dusche am Morgen
Gerade nach schwülen Nächten gehört eine erfrischende Dusche für viele zum Morgenritual. Die Haut freut sich darüber allerdings nicht so sehr. Wer nicht darauf verzichten kann, verwendet zumindest keine duftenden Seifen und Duschgels. Am besten einfach ohne alles warm abduschen und hinterher ein parfümfreies Deo auftragen.
7.00 Uhr – Die Hunderunde
An heißen Tagen sollten Halter ihren Hund nicht zu stark fordern. «Es reicht in der Regel, am Morgen und am Abend spazieren zu gehen», sagt Ariane Ullrich vom Berufsverband der Hundeerzieher/innen und Verhaltensberater/inner. Auch einen Besuch in der Hundeschule dürfe man mal ausfallen lassen, falls der Platz in der prallen Sonne liegt.
Hunden mit dichtem Fell hilft vielleicht die Schere: «Es kann eine große Erleichterung sein, den Hund zu scheren», sagt Ullrich. «Das gilt insbesondere für alte und geschwächte Hunde.»
8.00 Uhr – Mit dem Rad zur Arbeit
Wer morgens mit dem Pedelec zur Arbeit fährt, sollte das Elektrofahrrad an einem möglichst schattigen Ort abstellen. Denn große Hitze wirkt sich mit der Zeit schlecht auf die Lebensdauer von Pedelec-Akkus aus, erklärt die Sachverständigenorganisation Dekra. Am besten nimmt man den Akku ab und lagert ihn kühl. Und bevor Radler einen aufgeheizten Akku erneut laden, lassen sie ihn besser zunächst abkühlen.
10.00 Uhr – Das Büro runterkühlen
Wer sich als Freiberufler oder Selbstständiger ein mobiles Klimagerät für sein Büro kauft, kann die Ausgaben steuerlich geltend machen.
Kostet das Gerät nicht mehr als 800 Euro, senken die Ausgaben die Steuerlast sofort, erklärt der Steuerberaterverband Berlin-Brandenburg. Bei Anschaffungskosten bis 1000 Euro netto kann es über einen Zeitraum von fünf Jahren abgeschrieben werden. Ansonsten wird der Steuervorteil grundsätzlich über elf Jahre anhand der Nutzungsdauer verteilt.
Auch für das häusliche Arbeitszimmer kann sich eine Klimaanlage steuerlich lohnen. Wird beispielsweise nur das Arbeitszimmer gekühlt, können die Kosten den Werbungskosten zugerechnet werden.
11.00 Uhr – Kleine Erfrischungspause
Für eine leckere Erfrischung sorgt eine Gurken-Basilikum-Limonade. Für vier Gläser braucht es eine geschälte Salatgurke, 8 bis 10 Basilikumblätter, den Saft einer Zitrone, 2 bis 3 EL Honig, Mineralwasser, Eiswürfel. Drei Viertel der Salatgurke schälen und im Mixer fein pürieren. Die restliche Gurke in Scheiben schneiden und auf vier Gläser verteilen. Zitrone auspressen, den Saft mit dem Honig und den Basilikumblättern in den Mixer geben und nochmals pürieren.
Anschließend auf vier Gläser aufteilen und mit frischem Mineralwasser aufgießen. Mit Eiswürfeln servieren. Doch Vorsicht: Zu kalt sollten Getränke auch nicht sein. Der Körper muss dann nämlich noch mehr Wärme produzieren, um die Temperatur auszugleichen. Prof. Frank Kolligs, Chefarzt für Innere Medizin und Gastroenterologie am Helios Klinikum Berlin-Buch, empfiehlt stattdessen lauwarmen Pfefferminztee.
13.00 Uhr – Maßnahmen gegen die Hitze am Arbeitsplatz
Zeigt das Thermometer am Arbeitsplatz Temperaturen von 26 Grad und mehr an, sollte der Arbeitgeber etwas tun. Und ab 30 Grad muss er das sogar, erklärt die Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) mit Verweis auf die Technischen Regeln für Arbeitsstätten. Gegen Hitze im Büro können Arbeitgeber zum Beispiel Getränke zur Verfügung stellen, vorübergehend Gleitzeit einführen oder die Kleiderordnung lockern. Eine Chance auf Hitzefrei haben Arbeitnehmer allerdings erst, wenn in einem Raum mehr als 35 Grad herrschen.
14.00 Uhr – Smartphone in den Schatten legen
Das Smartphone in der Hitze auf der Terrasse liegen lassen? Keine gute Idee! Viele Elektronikgeräte vertragen keine hohen Temperaturen. Darauf weist das Telekommunikationsportal «Teltarif.de» hin.
Neben dem Akku können auch weitere Bauteile Schaden nehmen. Bei zu hohen Temperaturen können auch Sicherheitseinrichtungen der Akkus greifen und etwa Batterieflüssigkeiten auslaufen. Das führt unter Umständen zu Beschädigungen am Gerät und macht die Akkus unbrauchbar. Deswegen lagert man Powerbanks und Elektronikgeräte besser vor Sonnenlicht geschützt und lässt sie nicht im sommerlich warmen Auto.
17.00 Uhr – Heimfahrt mit offenem Autofenster
Puh, der Tag im Büro oder die Schicht am Band sind geschafft. Gut, wer jetzt ein Auto mit Klimaanlage hat. Aber bitte nicht einsteigen und dann den Innenraum «tieffrosten». Zunächst einmal lässt man die aufgestaute Hitze raus. Und auf Kurzstrecken bei niedrigem Tempo wie in der Stadt öffnen Autofahrer im Sommer besser die Fenster, rät der Tüv Süd. Denn die Klimaanlage bringt auf Distanzen von wenigen Kilometern nichts.
Ansonsten gilt: Zwischen der Außentemperatur und dem Innenraum des Autos stellen Autofahrer besser bei Hitze nicht mehr als acht Grad Differenz ein. Denn ansonsten drohen laut Tüv Thüringen Erkältungen oder Schwierigkeiten mit dem Herz-Kreislauf-System.
19.00 Uhr – Schnell noch den Rasen mähen
Ist es zu heiß, sollte man auf das Rasenmähen verzichten. Nicht grundsätzlich, aber zu bestimmten Tageszeiten. Denn bei Temperaturen über 30 Grad trocknet der Boden nach Angaben der Experten der Kölner DIY Academy viel zu schnell aus. Daher wird diese Arbeit besser erst in den kühleren Abendstunden erledigt. Achtung: Zu spät ist auch nicht gut. Zwischen 20.00 und 7.00 Uhr dürfen in Wohngebieten Rasenmäher nicht mehr eingesetzt werden.
20.00 Uhr – Der Drink zum Feierabend
Auf der Gartenparty oder beim netten Zusammensein auf dem Balkon: Jetzt ein Gläschen Wein oder Bier! Lecker. Aber: Bei Hitze wirkt Alkohol schneller und intensiver, warnt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Wer es übertreibt, riskiert Kreislaufprobleme bis zur Bewusstlosigkeit.
Die hohen Temperaturen entziehen dem Körper darüber hinaus Flüssigkeit – man schwitzt. Durch Alkohol gehen dem Körper noch mehr Mineralstoffe verloren. So kann es leichter zu Hitzschlägen kommen.
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