Angesichts des Fachkräftemangels hat Bundesfamilienministerin Lisa Paus für eine höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen plädiert.
«Wir haben ein Riesenpotenzial an Frauen, die gerne mehr arbeiten möchten, dies aber nicht tun, weil sie derzeit Job, Familie und Haushalt nicht mehr unter einem Hut bekommen», sagte die Grünen-Politikerin heute bei einem Besuch der Berliner Stadtreinigung. Jede zweite weibliche Beschäftigte arbeite de facto in Teilzeit. Bei den Männern seien es elf Prozent.
Einsatz von mehr Frauen birgt großes Potenzial
«Wenn alle Frauen mit Kindern unter sechs Jahren so viele Stunden im Job arbeiten würden, wie sie Umfragen zufolge gerne möchten, dann hätten wir mit einem Schlag 840.000 mehr Arbeitskräfte in Deutschland», sagte Paus.
Um Fachkräfte zu sichern, brauche es eine höhere Frauenerwerbstätigkeit und eine Erhöhung der Wochenarbeitsstunden von Müttern. Dazu seien unter anderem mehr Fachkräfte in den Erzieherberufen und in der Pflege nötig.
Durch den Personalmangel träten vor allem Frauen in ihren Jobs kürzer, um sich zuhause um ihre Kinder oder um pflegebedürftige Angehörige zu kümmern, sagte Paus. Familie und Beruf müssten insgesamt besser miteinander vereinbar sein. «Hierzu gehören mehr Zeitsouveränität für Eltern und pflegende Angehörige, eine Reform der Pflegezeit und die Einführung einer Lohnersatzleistung für pflegende Angehörige.»
Das Bundeskabinett hatte in der vergangenen Woche ihre Fachkräftestrategie verabschiedet. Darin ist vorgesehen, die Beteiligung von Frauen am Arbeitsleben zu stärken.
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