22. November 2024

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Reisetipps für verschiedene Honeymoon-Typen

Strand, Meer, Palmen - und sonst fast nichts: Die Malediven sind ein klassisches Flitterwochen-Traumziel. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Michael Zehender/dpa-tmn)

Beim Gedanken an Flitterwochen entstehen vor dem inneren Auge Bilder von Champagner am Strand, vom romantischen Dinner im Sonnenuntergang, von Massagen, Spaziergängen entlang der Brandung. Draußen die Welt, wir beide hier. Klassische Honeymoon-Traumziele wie die Malediven oder Bali stehen quasi sinnbildlich für diese Vorstellung.

Dass es Paare auf der Hochzeitsreise gerne an exotische Orte zieht, daran hat sich wenig geändert. Und dennoch sagt Petra Gollan-Riedel: «Die Flitterwochen haben sich in den vergangenen Jahren gewandelt.» Es gehe vielen nicht mehr nur ums Relaxen.

Gollan-Riedel arbeitet bei Honeymoon Travel, einem auf Hochzeitsreisen spezialisierten Veranstalter, der primär Fernstreckenziele anbietet. Nach ihrer Beobachtung buchen die meisten Paare inzwischen Kombinationsreisen, bei denen es neben dem gemeinsamen Faulenzen am Strand auch um Inhalte, um Abenteuer und ums Erleben geht.

Sie nennt Beispiele: Sei es der Malediven-Urlaub mit einem mehrtägigen Stopover in Dubai oder einer ergänzenden Rundreise durch Sri Lanka. Oder Südafrika-Rundreisen, etwa auf der Weinroute, oder Inselhüpfen in der Südsee oder auf Hawaii.

«Paare sind oft nicht konform», sagt Gollan-Riedel. «Gerade Frauen mögen es gerne relaxt mit Buch am Strand, Männer finden das oft eher langweilig.» Kombinationsreisen befriedigen beide Bedürfnisse.

Sie suchen noch Inspiration für Ihre Flitterwochen? Wir haben verschiedene Veranstalter nach ihren Empfehlungen für bestimmte Paar-Typen gefragt:

Für Abenteuerlustige:

Wer es etwas exotischer mag, fasst Jamaika als Flitterwochenziel ins Auge, schlägt Steffen Boehnke vor. Er ist Leiter Produktmanagement Sun & Beach beim größten deutschen Reiseveranstalter Tui. Auf der Karibikinsel kann man etwa zu den Dunn’s River Falls wandern, die durch den James-Bond-Klassiker «Dr. No» Berühmtheit erlangt haben. Schwimmen in natürlichen Pools oder Rafting auf Bambus-Flössen: Jamaika hält mehr als Strand bereit.

Soll es nicht so weit weggehen, könnte Kreta eine Option sein. Die größte griechische Insel bietet Boehnke zufolge viele Optionen zum Wandern, man kann Höhlen ebenso wie antike Paläste besichtigen und Offroad-Touren durch die Berge machen.

Viel angefragt werden laut Reisefachfrau Gollan-Riedel auch Naturerlebnisse. Hier nennt sie Südafrika, Tansania, Namibia, Bali, Sri Lanka und die Seychellen als empfehlenswerte Reiseländer.

Für Paare, die mit Kindern flittern:

Für sie sei Mauritius eine Empfehlung, sagt Gollan-Riedel. «Das Land hat ein gutes Gesundheitssystem und oftmals übernachten Kinder dort in den Hotels kostenlos – dann muss man für die Kids nur die Flüge bezahlen.» Generell seien die Menschen im Land sehr kinderfreundlich. Zudem ist Mauritius ein Ganzjahresziel, was zum Beispiel mit Blick auf Ferienzeiten, an die Eltern oft gebunden sind, ein Vorteil sein könne. «Sommer zum Beispiel ist dort Nebensaison und damit preislich attraktiv», sagt Gollan-Riedel.

Der Münchner Veranstalter FTI nennt die Dominikanische Republik als «ideales Familienziel». Das Karibik-Land punkte mit flachabfallenden Sandstränden, Möglichkeiten für Whale-Watching-Touren, oder für einen Abstecher in die Hauptstadt Santo Domingo mit dem Nationalpark Los Tres Ojos mit seinen unterirdischen Lagunen.

Für sportliche Paare:

Das Reiseziel der Wahl wäre hier für FTI La Réunion. Das französische Übersee-Department sei bekannt als Wanderparadies. Man könne hier Canyoning und Rafting machen, Kajakfahren und Tauchen.

Alltours bringt für sportliche und abenteuerlustige Paare Madeira im Atlantik ins Spiel. Die Gründe seien hochwertige Hotels, ein ganzjährig frühlingshaftes Klima und Wanderungen entlang der Levadas. Die künstlichen Wasserläufe ziehen sich durch die portugiesische Insel und sind eines ihrer Markenzeichen.

Tui-Produktmanager Boehnke nennt Scharm el Scheich in Ägypten, den Badeort am Roten Meer an der Südspitze der Sinai-Halbinsel. Das sei ein Tauchparadies mit farbenfrohen Korallenriffen.

Generell schlägt er Kreuzfahrten als Option für sportliche Paare vor. Das Sportangebot auf der Tui-eigenen «Mein Schiff»-Flotte etwa reiche von Fitnessstudios bis zu Entspannungs- und Gesundheitskursen. Das ist natürlich kein Alleinstellungsmerkmal und gilt auch für andere Reedereien – von daher lohnt sich hier ein Vergleich.

Relaxen steht im Vordergrund:

Hier kommt nun der Klassiker. Für Paare auf der Suche nach Entspannung gebe es kaum ein geeigneteres Reiseziel als die Malediven, sagt Gollan-Riedel. «Es passiert nichts. Der Tagesablauf besteht aus Essen, Baden, Tauchen, Schlafen, besser geht es zum Thema romantische Zweisamkeit nicht.»

Wem der Sinn nach feinen Stränden steht, kann laut Tui-Mann Boehnke auch die Riviera Maya an der Karibikküste der mexikanischen Halbinsel Yucatán ins Auge fassen. Hier gibt es auch Alternativprogramm: Etwa die am Meer gelegene Maya-Stätte Tulum.

Sparen mit Braut-Rabatt

Gut zu wissen: Beim Preis kann sich die Heirat bezahlt machen – deshalb sollte man bei der Buchung auf jeden Fall klarmachen, dass man Flitterwochen bucht. Teilweise bieten Hotels bis zu 100 Prozent Braut-Rabatt fürs Zimmer oder die Villa, sagt Gollan-Riedel. «Dann halbieren sich die Preise.»

Voraussetzung ist in der Regel, dass man eine Kopie der Heiratsurkunde vorzeigen kann und die Trauung nicht zu lange zurückliegt. Laut der Expertin sollte man maximal ein Jahr davor geheiratet haben. Teils liegt die Frist für diese Rabatte auch bei einem halben Jahr, je nach Zielgebiet und Hotel. Dazu gibt es oft noch Nachlässe auf Ausflüge, Dinner oder Massagen sowie Begrüßungsgeschenke aufs Zimmer.

Mehrere der angefragten Veranstalter heben besonders Mauritius hervor, wenn es um solche Flitterangebote geht.

Von Tom Nebe, dpa