Um die medizinische Versorgung auf dem Land zu sichern, setzt Niedersachsen künftig auf eine sogenannte Landarztquote. Das heißt, einige Medizin-Studienplätze werden bevorzugt an Bewerber vergeben, die sich für zehn Jahre zu einer hausärztlichen Tätigkeit in unterversorgten Regionen verpflichten.
Wer davon profitieren will, kann sich vom 1. bis 31. März erstmals um die reservierten Plätze bewerben, wie das Gesundheitsministerium in Hannover am Donnerstag mitteilte.
Konkret geht es um 60 Studienplätze in Humanmedizin. Davon entfallen jeweils zum Winter- und Sommersemester 15 auf Göttingen sowie nur zum Wintersemester 18 auf Hannover und 12 auf Oldenburg.
Abiturnote macht lediglich 30 Prozent der Quote aus
In dem Verfahren macht die Abiturnote lediglich 30 Prozent der Bewertung aus. Ein Test für Medizinische Studiengänge fließt ebenfalls mit 30 Prozent in die Auswahl ein. Einschlägige Berufserfahrung wird dagegen mit 40 Prozent berücksichtigt. Die besten 120 Bewerber werden zu einem Auswahlgespräch eingeladen.
«Viele im ländlichen Raum praktizierende Ärztinnen und Ärzte werden in absehbarer Zeit in den Ruhestand gehen», sagte Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD). Die Landarztquote treffe daher eine wichtige Vorsorge. Wissenschaftsminister Falko Mohr (SPD) sprach von einem guten «Anreizsystem zur Übernahme freiwerdender Praxen».
Der Landtag hatte das Gesetz für die Landarztquote im März 2022 mit den Stimmen der damaligen Regierungsfraktionen SPD und CDU verabschiedet. Die Grünen enthielten sich, die FDP stimmte dagegen.
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