In Deutschland gab es bis Mitte März 2023 bereits doppelt so viele Scharlach-Fälle wie im gesamten letzten Jahr. Scharlach wird durch bestimmte Bakterien – sogenannte Streptokokken – verursacht und ist durch direkten und indirekten Kontakt mit Erreger-haltigen Tröpfchen übertragbar. Besonders Kinder zwischen ein und zwölf Jahren sind von der Erkrankung betroffen.
Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des Expertengremiums des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) erklärt, wie Sie die Krankheit erkennen.
Symptome im zeitlichen Verlauf
Ein typisches Zeichen der Scharlach-Erkrankung ist am Anfang eine weiße Zunge – auch Erdbeerzunge genannt. Später stößt die Zunge die Beläge ab und hat geschwollene und erhobene Papillen. Dann wird sie als Himbeerzunge bezeichnet.
Folgende Symptome sind laut Fegeler ebenfalls Anzeichen für die Erkrankung:
Kurz nachdem sich das Kind angesteckt hat, bekommt es Schüttelfrost, Fieber und eine Mandelentzündung mit tiefrotem Rachen.
Stunden bis Tage nach der Ansteckung folgt ein feinfleckiger Ausschlag an Rumpf und Hals – insbesondere am Bauch und in der Leistenregion. Solch ein Infekt kann jedoch auch ohne den Ausschlag auftreten, dann spricht man nicht von Scharlach, sondern von einer Streptokokken-Infektion.
Wenn eine Scharlach-Erkrankung nicht mit Antibiotika behandelt wird, kann sie auch schwere Folge-Erkrankungen von Herz, Nieren, Gelenken oder dem Gehirn nach sich ziehen. Daher rät Fegeler auch: «Bei jeder Form von Ausschlag, insbesondere in Verbindung mit Fieber, hochrotem weichem Gaumen, Rachen oder geschwollenen Mandeln, sollten Eltern den Kinder- und Jugendarzt aufsuchen.»
Das hilft neben der Antibiotikatherapie
Weiche und flüssige Nahrung, kühle Getränke und Eis können zusätzlich schmerzlindernd wirken. Bei juckendem Ausschlag können Sie die Nägel Ihres Kindes kurz schneiden, damit es den Ausschlag nicht aufkratzen kann.
Wichtig: Ohne die Behandlung mit Antibiotika können Kinder bis zu drei Wochen ansteckend bleiben. Wenn Antibiotika genommen werden, ist das Kind 24 Stunden nach Beginn der Antibiotikatherapie nicht mehr ansteckend.
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