«Ohne Zuckerzusatz» oder «Süße (nur) aus Früchten»: Mit solchen Bezeichnungen schmücken sich Fruchtriegel für Kinder. Eltern gewinnen da schnell den Eindruck: Das hier ist keine Süßigkeit, sondern ein gesunder Snack.
Auslobungen wie diese kritisiert die Zeitschrift «Öko-Test» daher. Zwölf Fruchtriegel für Kinder haben sich die Testerinnen und Tester näher angeschaut und ziehen das Fazit: Die vermeintlich gesunden Schnitten sind richtige Zuckerbomben – und zwar aufgrund des fruchteigenen Zuckers.
Im Durchschnitt kommen die Fruchtriegel im Test auf knapp 43 Gramm Zucker pro 100 Gramm. Zum Vergleich: Schokolade liegt mit rund 50 Gramm Zucker knapp darüber. Somit sind die Fruchtriegel eine Alternative zu anderen Süßigkeiten, nicht aber zu frischem Obst, finden die Testerinnen und Tester.
Fruchtzucker ist kein besserer Zucker
Der Zucker in den Riegeln stammt vor allem aus den Hauptzutaten, das sind Apfelsaftkonzentrat und getrocknete Bananen. Doch dieser Fruchtzucker ist dem Urteil von «Öko-Test» zufolge kein «besserer» Zucker, denn auch er begünstigt Karies und Übergewicht.
Die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation für ein- bis dreijährige Kinder lautet: nicht mehr als 30 Gramm Zucker am Tag, am besten nur maximal 15 Gramm. Doch die Fruchtriegel, die in aller Regel 25 Gramm wiegen, enthalten im Schnitt 10 Gramm Zucker. Das ist ein guter Teil der empfohlenen Tageshöchstmenge und damit zu viel, findet «Öko-Test» – und zieht allen Produkten im Test eine Note ab.
In einigen Riegeln: Schimmelpilzgifte und Blei
Insgesamt schneiden fünf Produkte mit der Note «gut» ab. In drei anderen Riegeln entdeckten die Testerinnen und Tester die Schimmelpilzgifte HT-2 und/oder T-2. Sie können sich auf Verdauungstrakt, Immun- und Nervensystem auswirken – Punktabzug.
Und noch einen unerwünschten Stoff spürte «Öko-Test» in zwei Riegeln in zu hohen Mengen auf: Blei, das sich im Körper anreichern und gerade bei Kindern zu Nervenschäden führen kann.
Eines der bleihaltigen Produkte rasselte mit der Note «ungenügend» komplett durch, weil ihm außerdem Eisen zugesetzt ist. Eine Überversorgung damit kann langfristig das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen, weshalb das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) von einer Anreicherung von Lebensmitteln mit Eisen generell abrät.
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