Freundschaften in der Schule sind sehr wichtig – nicht nur, damit Schule Spaß macht, sondern auch für den Lernerfolg. «Wer unbeliebt in der Klasse ist, der kämpft nicht nur mit mangelnden Freundschaften, sondern tut sich auch mit den Lernleistungen schwerer», sagt Klaus Zierer, Professor für Schulpädagogik an der Universität Augsburg.
Gleichzeitig beruhigt er Eltern: «Man muss nicht der oder die Beliebteste sein. Es reicht im Grunde, seinen Platz in der Gruppe gefunden und eine gesunde Anerkennung zu haben.» Das entlaste Eltern, die vielleicht darunter litten, wenn ihr Kind nicht bei der halben Klasse zum Geburtstag eingeladen sei.
«Lad‘ doch mal jemanden zu Dir ein»
Eltern können ihre Kinder durchaus beim Schließen von Freundschaften unterstützen: «Ermutigen Sie Ihr Kind, mal jemanden einzuladen», schlägt der Professor vor. «Aber: Sie können die Freundschaften nicht „machen“. Sie können sie unterstützen, aber definitiv nicht erzwingen», so der Schulpädagoge. Jedes Kind habe unterschiedliche Bedürfnisse: «Manche wollen sich häufig verabreden, andere sind ganz zufrieden, ohne dass sie jeden Nachmittag mit jemandem spielen.»
Die Kinder seien selbst gefordert, Freundschaften aufzubauen. «Sie müssen auch lernen, Enttäuschungen zu verarbeiten», sagt Klaus Zierer. Hier sollten Eltern nicht versuchen, ihre Kinder davor zu bewahren, sondern ihnen unterstützend zur Seite stehen, indem sie nachfragen und im Sinne der Freundschaft beraten. «Kinder lernen auf diese Weise: Freundschaft ist ein Geschenk, das man auch pflegen muss», so Zierer.
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