Wie kann Cannabis bei ADHS helfen?
Insbesondere der psychoaktive Hauptwirkstoff von Cannabis, THC, kann beruhigend wirken und dabei helfen, innere Unruhe sowie ausgeprägte Hyperaktivität zu mindern. Viele Betroffene berichten, dass sich ihre Konzentration verbessert und sie ihre Impulsivität besser kontrollieren können, wenn sie Cannabis oder entsprechende Medikamente einnehmen.
Allerdings stützt sich ein Großteil der aktuellen Erkenntnisse auf Erfahrungsberichte. Die wissenschaftliche Forschung zum gezielten Einsatz von Cannabis bei ADHS steht noch am Anfang. Daher sollten mögliche Vorteile immer in Relation zu den bestehenden Wissenslücken betrachtet werden.
Wirkstoffe und Dosierung
Die richtige Dosierung von Cannabis bei ADHS ist entscheidend: Während THC-dominierte Präparate innere Unruhe und übermäßige Aktivität reduzieren können, bergen sie auch das Risiko von Nebenwirkungen wie Angstzuständen oder Konzentrationsproblemen, wenn die Dosis zu hoch ausfällt.
CBD, der zweite Hauptwirkstoff, der nicht psychoaktiv wirkt, kann die positiven Effekte von THC unterstützen und unerwünschte Effekte gleichzeitig abschwächen. Ein ausgewogenes Mischverhältnis von THC und CBD kann deshalb für viele ADHS-Patienten von Vorteil sein. Dabei ist stets eine engmaschige ärztliche Betreuung wichtig, um die individuell passende Dosis zu finden.
Gegen welche ADHS-Symptome hilft Cannabis?
Besonders bei Hyperaktivität, Impulsivität und Konzentrationsschwierigkeiten berichten Betroffene von einer Verbesserung durch Cannabis. Dabei kann sich ein gesteigertes Konzentrationsvermögen vor allem bei Aufgaben positiv auswirken, die eine längere Aufmerksamkeitsspanne verlangen.
Darüber hinaus kann Cannabis innere Unruhe reduzieren, die bei ADHS häufig vorkommt. Trotz dieser positiven Rückmeldungen gibt es weiterhin Forschungsbedarf, um die genauen Mechanismen sowie die langfristige Wirksamkeit wissenschaftlich abzusichern.
Hilft die entzündungshemmende Wirkung von Cannabis auch bei ADHS?
CBD wird vielfach eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben, die sich bei verschiedenen Erkrankungen positiv auswirken kann. Obwohl ADHS keine klassische Entzündungserkrankung ist, leiden Betroffene oft unter zusätzlichen Beschwerden, die durch chronische Entzündungen oder stressbedingte Symptome ausgelöst werden.
Die entzündungshemmenden Eigenschaften von Cannabis können in solchen Fällen indirekt zu einer Linderung beitragen, wenn sich Stress und andere Begleitfaktoren auf die ADHS-Symptome auswirken. Dennoch ist dieser Effekt individuell verschieden und sollte mit ärztlicher Beratung in Betracht gezogen werden.
Für wen eignet sich Cannabis zur Behandlung von ADHS?
Betroffene, die auf herkömmliche Therapien nicht ausreichend ansprechen oder mit starken Nebenwirkungen zu kämpfen haben, könnten von Cannabis profitieren. Dies gilt besonders für diejenigen, die eine Alternative zu Stimulanzien suchen oder mit zusätzlichen Beschwerden wie Schlafstörungen und Angstzuständen umgehen müssen.
Trotzdem sollte jede Anwendung immer in enger Absprache mit einem Arzt erfolgen, da der regelmäßige Konsum psychoaktiver Substanzen Risiken birgt – unter anderem ein Abhängigkeitspotenzial oder unerwünschte Wirkungen wie kognitive Beeinträchtigungen.
Für wen ist Cannabis als Therapie nicht geeignet?
Nicht alle ADHS-Patienten sind für eine Cannabis-Therapie geeignet. Menschen mit psychischen Vorerkrankungen, insbesondere solchen, die Psychosen oder starke Angststörungen einschließen, sollten den Einsatz von THC-haltigen Präparaten meiden. In solchen Fällen könnte sich der Zustand verschlimmern.
Außerdem ist Cannabis für junge Menschen weniger empfehlenswert, da sich das Gehirn noch in der Entwicklung befindet. Ein regelmäßiger THC-Konsum im Jugendalter kann das Risiko für psychische Erkrankungen erhöhen. Aus diesem Grund unterliegt medizinisches Cannabis für Personen unter 21 Jahren zusätzlichen Einschränkungen. Auch Menschen mit einem erhöhten Risiko für Abhängigkeiten sollten die Therapie gründlich abwägen.
Fazit: Cannabis bei ADHS
Medizinisches Cannabis kann eine alternative oder ergänzende Option für ADHS-Patienten darstellen, insbesondere wenn Standardbehandlungen nicht ausreichend wirken oder zu starke Nebenwirkungen verursachen. THC kann Hyperaktivität und innere Unruhe mindern, während CBD eine beruhigende Wirkung entfalten und unerwünschte Effekte reduzieren kann.
Vor allem bei Konzentrationsschwächen, Impulsivität und Schlafproblemen berichten manche Patienten von positiven Erfahrungen. Allerdings befinden sich die wissenschaftlichen Erkenntnisse noch in einem frühen Stadium. Der Einsatz sollte daher nur unter ärztlicher Kontrolle erfolgen, da mögliche Risiken wie Abhängigkeit oder psychische Nebenwirkungen bestehen – besonders bei jüngeren Patienten oder solchen mit bestehenden psychischen Erkrankungen.
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