Viele Menschen, die häufig kalte Füße haben, vermuten, dass dies auf Durchblutungsstörungen zurückzuführen ist. Doch es gibt zahlreiche Ursachen für fröstelnde Füße. Wenn Durchblutungsstörungen vorliegen, sind sie häufig auf eine zunehmende Verkalkung der Gefäßwände in den Beinen zurückzuführen.
Frühe Warnzeichen erkennen
Wie kann man jedoch rechtzeitig erkennen, ob eine Erkrankung vorliegt, bevor Schmerzen in den Beinen auftreten? Siamak Pourhassan von der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG) empfiehlt, sich zunächst die eigene Risikogruppe anzusehen. Zu den Menschen, die gefährdet sind, gehören solche mit Bluthochdruck, Übergewicht, erhöhtem Cholesterinspiegel sowie Personen mit familiären Vorbelastungen, wie Herzinfarkten oder Schlaganfällen vor dem 50. Lebensjahr, sowie Raucher und ehemalige Raucher.
Warnzeichen beachten
Frühwarnzeichen für Durchblutungsstörungen sind unter anderem Nagelpilz, Haarverlust an den Zehen oder Unterschenkeln, trockene Haut sowie Hautrisse an der Ferse, Fußsohle und in den Zehenzwischenräumen. Pourhassan erklärt, dass solche Symptome auf ein Problem mit dem Blutfluss hindeuten. In solch einem Fall sollte ein Hausarzt konsultiert werden, um die Füße und Beine gründlich zu untersuchen.
Untersuchungsmethoden
Ärzte können die Fußpulse am Innenknöchel tasten und mit einem Knöchel-Arm-Index feststellen, wie stark Ablagerungen die Blutzirkulation beeinträchtigen. Bei auffälligen Ergebnissen sind gefäßchirurgische Untersuchungen mit Ultraschall erforderlich, um das venöse und arterielle Gefäßsystem zu analysieren.
Alternative Ursachen für kalte Füße
Wenn keine Gefäßverengungen vorliegen, können kalte Füße auch durch eine Schilddrüsenunterfunktion, Blutarmut, niedrigen Blutdruck, Stress oder diabetesbedingte Nervenschäden verursacht werden.
Wann Gefäßuntersuchungen sinnvoll sind
Pourhassan rät davon ab, prophylaktische Gefäßuntersuchungen durchzuführen, wenn keine Risikofaktoren vorliegen. „Ein einfaches Gefäßchecken halte ich für nicht sinnvoll“, sagt der Gefäßchirurg, da dies möglicherweise unbedeutende Mini-Plaques aufdeckt, die unnötige Sorgen bereiten können.
Empfehlungen zur Vorbeugung
Wenn jedoch festgestellt wird, dass die Gefäße verkalkt sind, sollten Betroffene aktiv werden. Sportgruppen für Gefäße oder Herzsportvereine sind ideal, um gemeinsam aktiv zu sein. Wenn solche Gruppen nicht verfügbar sind, empfiehlt Pourhassan: „Gehen Sie tanzen! Tanzen ist eines der besten Bewegungsprogramme, sowohl für die Gefäße als auch für die geistige Fitness und das soziale Wohlbefinden.“
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