Um unseren Organen ausreichend Sauerstoff zuzuführen, benötigt der Körper genügend Eisen. Ein Mangel kann sich durch Symptome wie Müdigkeit, Schwindel und Blässe äußern. Bei diesen Anzeichen erwägen viele Menschen, eigenständig ein Eisen-Präparat einzunehmen, was von Fachleuten jedoch nicht empfohlen wird.
Ausgewogene Ernährung als Lösung
Wie die Zeitschrift „Stiftung Warentest“ in ihrer Ausgabe 06/2025 berichtet, kann in der Regel ein erhöhter Eisenbedarf durch eine ausgewogene, eisenreiche Ernährung gedeckt werden. Zu den empfohlenen Eisenquellen zählen laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) Rind- und Schweinefleisch, Haferflocken, Vollkornbrot, Hülsenfrüchte und grünes Blattgemüse.
Risiken einer Überdosierung
Langfristig kann eine Überdosierung von Eisen ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. Kurzfristig können Verstopfungen auftreten, während langfristig das Risiko für Herzerkrankungen, Krebs und Diabetes steigen kann, so der Allgemeinmediziner Felix Holzinger von der Berliner Charité.
Arzneimittel versus Nahrungsergänzungsmittel
Wer sicher gehen möchte, sollte mit einem Arzt oder einer Ärztin sprechen, um zu klären, ob die Einnahme von Tabletten, Kapseln oder Säften sinnvoll ist. Dies ist insbesondere dann ratsam, wenn Blutuntersuchungen einen Mangel bestätigen. Auch Personen, die regelmäßig Blut spenden oder starke Regelblutungen haben, sollten möglicherweise zusätzliche Eisenzufuhr in Betracht ziehen.
Die Stiftung Warentest hat in einer Untersuchung 15 Arzneimittel und 18 Nahrungsergänzungsmittel analysiert. Eine wichtige Unterscheidung, da sich die Produkte an verschiedene Zielgruppen richten:
- Arzneimittel: Diese sind zur Behandlung eines ärztlich festgestellten Eisenmangels zugelassen und müssen ihre Wirksamkeit und Sicherheit nachweisen. Sie sind häufig hoch dosiert und rezeptfrei in Apotheken erhältlich.
- Nahrungsergänzungsmittel: Diese richten sich an gesunde Menschen zur Ergänzung von Eisen, das über die Ernährung nicht ausreichend aufgenommen wird. Sie gelten rechtlich als Lebensmittel und unterliegen nicht denselben Zulassungsprozessen wie Arzneimittel. Oft haben sie einen niedrigeren Eisengehalt und enthalten zusätzliche Vitamine.
Arzneimittel mit positiver Bewertung
Die Bewertung der Arzneimittel war durchweg positiv: 12 von 15 untersuchten Arzneimitteln sind geeignet, um einen festgestellten Mangel zu behandeln. Die Wirksamkeit dieser Mittel basiert auf verschiedenen Eisensalzen, wobei Eisen(II)-sulfat am besten untersucht ist. Auch andere Salze zeigen nachweisbare Wirksamkeit.
Drei Arzneimittel sind hingegen nur eingeschränkt empfehlenswert. Zwei dieser Produkte sind Kombipräparate mit Vitamin C oder Folsäure, deren zusätzlicher Nutzen nicht nachgewiesen ist.
Nahrungsergänzungsmittel sind wenig empfehlenswert
Alle 18 getesteten Nahrungsergänzungsmittel wurden als „wenig sinnvoll“ bewertet. Der Grund dafür ist, dass sie die vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfohlene Höchstmenge von sechs Milligramm Eisen pro Tag überschreiten. Viele Produkte bieten Tagesdosen von etwa 14 Milligramm an. Zudem überschreiten einige Kombipräparate auch die empfohlenen Höchstmengen für Vitamin B6 und Folsäure.
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