Wer viel am Schreibtisch arbeitet, hat häufig mit Schmerzen in den Händen oder Handgelenken zu tun. Die Corona-Pandemie forciert nach Einschätzung des Orthopäden Michael Lehnert diese Probleme, weil viele Menschen im Homeoffice unter schlechten Bedingungen arbeiten.
«Kaum einer hat zu Hause den optimalen Schreibtisch und Stuhl mit der perfekten Sitzhöhe, ein gutes Mousepad und eine gute Tastatur», sagt der Autor des Buches «Hände gut, alles gut». Wer nicht ergonomisch arbeiten könne, belaste seine Hände oft mehr als nötig.
Regelmäßige Pausen vom Tippen
Umso wichtiger ist es, regelmäßige Pausen zu machen, um die Hände aus der ständigen Tipp-Position rauszubringen, rät Lehnert. Da würden schon fünf Minuten pro Stunde reichen, in denen man die Finger richtig durchstreckt und die Unterarme dehnt. Eine gute Übung ist es auch, die Maus mal mit rechts und mal mit links zu bedienen. Das sei wunderbar als Entlastung für die Hand und fordere auch den Kopf, so Lehnert.
Wer es sich leisten kann, sollte ruhig immer mal die PC-Maus wechseln. Neben der klassischen Maus gibt es zum Beispiel auch Vertikalmäuse oder sogenannte Trackball-Mäuse. Wechselt man hier regelmäßig durch, beugt das womöglich einer Zwangshaltung vor.
Handablagen sind nützlich
Als nützlich bewertet der Experte Handablagen, die man vor die Tastatur legt. Diese auch als Handgelenkskissen bezeichneten Helfer entlasten vor allem die Handwurzel und beugen dem Karpaltunnelsyndrom vor, bei dem der Mittelnerv der Hand gequetscht wird, was zu Kribbeln und Taubheitsgefühlen in den Fingern führen kann.
Zum Ausgleich der Schreibtischarbeit und zur Entlastung der Hände ist fast jeder Sport geeignet. Besonders gut findet Lehnert aber Yoga, weil dabei nicht nur die Hände in eine «starke Dehnungsposition» gebracht werden, sondern der gesamte Oberkörper geöffnet wird.
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