10. November 2024

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Das Mitfiebern als Fan kann ans Herz gehen

Bei vielen Fans dreht sich zu Turnieren wie der EM wochenlang alles nur um eines: Fußball. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christin Klose/dpa-tmn)

Das eigene Team vergibt eine Chance, ein Kopfball des Gegners landet am Pfosten. In solchen Situationen rufen Fans schnell einmal: «Boah, mein Herz!» Tatsächlich ist die Aufregung körperlich spürbar. Aber kann sie gefährlich werden? Studien deuten darauf hin, dass Herzinfarkte und Herzrhythmusstörungen bei großen Fußball-Turnieren häufiger auftreten. Warum das so ist, erklärt Kardiologe Axel Schmermund aus Frankfurt am Main.

Für ihn sind es mehrere Dinge, die hierfür eine Rolle spielen. Emotionalität und Aufregung, klar. Aber bei vielen ändert sich zu Turnieren wie der Europameisterschaft, die am morgigen Freitag (11. Juni) mit der Partie Italien gegen Türkei startet, auch der Lebensstil.

Der Lebensstil des Fans während eines Turniers

«Das macht man sich vielleicht nicht so bewusst», sagt Schmermund, «aber natürlich: Wenn man viel Zeit im Sitzen verbringt, mit Snacks, die man sonst vielleicht nicht essen würde, mit Alkohol – dann verändert das die Situation auch nicht zum Guten.»

Es gibt Fans, die kaum etwas zu befürchten haben. Gerade die jüngeren, die Sport treiben und im Allgemeinen gesund sind. Andere indes sind eher gefährdet. Vor allem jene, die Vorerkrankungen oder schon einmal Probleme mit dem Herzen hatten. Und Menschen, die älter sind, die starkes Übergewicht haben, die rauchen oder bei denen die Cholesterinwerte hoch sind.

Große Aufregung beim eigenen Team

Besonders aufregend und anstrengend fürs Herz wird es, wenn das eigene Team spielt. Das sei ein Riesenunterschied, sagt Schmermund. Die deutsche Mannschaft startet am Dienstag mit ihrer Partie gegen Weltmeister Frankreich in die EM.

Vor den Partien des eigenen Teams empfiehlt es sich für Risikopatienten, in sich hineinzuhorchen. Zwar ist es so, dass beispielsweise Herzinfarkte schwer vorhersehbar sind. «Dennoch höre ich bei solchen Ereignissen oft im Nachhinein, dass sich Patienten vorher unwohl gefühlt haben und diffuse Beschwerden hatten», sagt Schmermund. Sein Rat: Geht es einem eh nicht gut, sollte man vorsichtig sein und lieber nicht zu heftig mitfiebern.