Unter der Haube eines Smartphones stecken Hunderte von Bauteilen aus mehr als 50 Rohstoffen. Durch weitverzweigte globale Lieferketten bestehen Menschenrechts- und Umweltrisiken auf der ganzen Welt. Die Stiftung Warentest wollte wissen, wie Hersteller mit dieser Verantwortung umgehen.
Dazu haben die Tester Fragebögen an unterschiedliche Smartphone-Produzenten verschickt. Darin sollten die Unternehmen offenlegen, welche sozialen und ökologischen Anforderungen sie an ihre Lieferkette und die Rohstoffgewinnung stellen und wie diese kontrolliert werden. Anhand eines exemplarisch ausgewählten Smartphones sollten die Hersteller das belegen. Die Stiftung Warentest bat außerdem darum, unabhängige Fachleute für die Überprüfung per Videoschalte in Fertigungsstätten schicken zu dürfen.
Viele Hersteller zeigen kaum Engagement für Mensch und Umwelt
Das traurige Ergebnis: Fünf der neun befragten Anbieter zeigten laut Stiftung Warentest kein nennenswertes Engagement in Sachen Unternehmensverantwortung. Vier davon antworteten erst gar nicht auf den Fragebogen, einer so dürftig, dass sie nicht über die Note «mangelhaft» hinauskamen.
Am besten schnitten im Test Fairphone und Shiftphone ab (beide «gut»), bei denen Nachhaltigkeit und Unternehmensverantwortung zum Markenkern gehören. Beide Anbieter überzeugten die Tester mit sehr guter Unternehmenspolitik, deren Umsetzung sehr transparent belegt wurde. Sie zahlen ihre Arbeiter deutlich über Mindestlohn und setzen sich für faire Rohstoffgewinnung ein. Allerdings: Selbst für die engagierten Hersteller ist es bislang kaum möglich, alle wichtigen Rohstoffe bis zur Mine zurückzuverfolgen.
Die beiden größten Smartphone-Produzenten für den deutschen Markt, Samsung («befriedigend») und Apple («ausreichend»), wiesen zwar jeweils eine gute Unternehmenspolitik vor, ermöglichten den unabhängigen Gutachtern aber keinen Online-Einblick in ihre Endmontagen. Samsung zeigte sich im Test etwas transparenter als Apple und lieferte Belege über Arbeitsbedingungen und zur Herkunft von Akku und Bauteilen. Apple ließ Fragen zur Endmontage sowie zur Herkunft ausgewählter Bauteile und Rohstoffe unbeantwortet.
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