Taubblinde Menschen nutzen ihren Tastsinn, um sich zu verständigen. Dabei hilft ihnen unter anderem das sogenannte Lorm-Alphabet. Dadurch lassen sich Wörter und Sätze mit Berührungen in die Handfläche buchstabieren.
Die Daumeninnenfläche von der Fingerkuppe kurz zur Hand hin streichen, steht beispielsweise für den Buchstaben «T». Ein Tipp auf die Ringfingerspitze steht für «O», kurzes Antippen der Handfläche direkt unter dem kleinen Finger steht für das «M». So hat jeder Buchstabe und Umlaut ein bestimmtes Streich-Muster oder eine bestimmte Stelle, an der man die Hand antippt.
Einfach erlernbares System
Mit Hilfe des Lorm-Alphabets kann man einem taubblinden Menschen etwas in die Hand buchstabieren und sich auch selbst in die Hand buchstabieren lassen. Es ist einfach erlernbar.
Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband bietet auf seiner Website eine übersichtliche Darstellung des Lorm-Alphabets samt Erklärvideo an. Das Schema kann man sich auch ausdrucken.
Alltägliche Aufgaben sind ohne Hilfe kaum möglich
Taubblinde Menschen müssen im Alltag ohne die Hauptsinne des Sehens und Hörens auskommen, wodurch sie viel weniger ausgleichen können als ein Mensch, dem «nur» einer dieser Sinne fehlt, erklärt der Verband. Alltägliche Aufgaben wie der Einkauf oder Arztbesuch sind ohne Unterstützung unlösbare Probleme.
In Deutschland leben nach Angaben des Deutschen Taubblindenwerks schätzungsweise 10 000 hörsehbehinderte oder taubblinde Menschen.
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