Auch im höheren Alter kann man alkoholabhängig werden. Darauf weist die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) auf der Webseite zur Aktionswoche Alkohol hin.
Vor allem wer trinke, um körperliche Beschwerden zu lindern oder negative Gefühle wie Trauer, Einsamkeit, Langeweile oder Angst besser ertragen zu können, sei gefährdet.
Dann gilt: Hilfe suchen. Am besten bei Hausarzt oder Hausärztin. Sie können feststellen, ob bereits körperliche Schäden entstanden sind und, wenn nötig, an andere Stellen verweisen. Betroffene sollten sich die Fragen an den Arzt oder die Ärztin vor dem Praxisbesuch überlegen und so offen wie möglich mit ihrem Problem umgehen.
Wer sich nach Suchthilfeangeboten umschauen möchte, findet online unter www.suchthilfeverzeichnis.de Einrichtungen in der Nähe. Auf der Webseite kann man gezielt nach Angeboten für ältere Menschen suchen.
Unterstützung bietet auch das Infotelefon zur Suchtvorbeugung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unter 0221 89 20 31 (Montag bis Donnerstag von 10 bis 22, Freitag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr).
Was man zu Alkohol im Alter wissen und beachten sollte
Mit zunehmendem Alter verändert sich der Körper und reagiert empfindlicher auf Alkohol. Ein reduzierter Wasseranteil im Körper und ein langsamerer Abbau des Alkohols durch die Leber führen dazu, dass ältere Menschen schneller betrunken werden und länger unter den Auswirkungen leiden.
Dazu kommt: Alkohol beansprucht die Nervenzellen stark, er mindert die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit. Alkohol kann zu Stürzen und anderen Unfällen führen, was den Konsum für ältere Menschen nochmals gefährlicher macht.
Ebenfalls riskant: Medikamente, die viele ältere Menschen regelmäßig einnehmen, können in Kombination mit Alkohol gefährliche Nebenwirkungen haben. Ältere Menschen sollten stets ihren Arzt oder Apotheker fragen, ob der Konsum von Alkohol in Kombination mit ihren Medikamenten sicher ist. Sonst sollten sie die Finger davon lassen.
Die DHS betont allgemein: «Verzicht wird nach kurzer Zeit belohnt.» Bereits kurze Abstinenzphasen können körperliche Befunde wie erhöhte Leberwerte oder Verdauungs- und Stoffwechselstörungen deutlich verbessern: «Man fühlt sich fitter und geistig wacher.»
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