Wenn eine Vitamin- oder Magnesium-Brausetablette ins Wasser gegeben wird, sorgt das für ein beeindruckendes Schauspiel: Es zischt und sprudelt, während sie sich auflöst. Dies geschieht durch Natriumcarbonat, besser bekannt als Salz.
Die Anwesenheit von Salz in Brausetabletten könnte viele überraschen, vor allem Menschen mit Bluthochdruck, die ihren Salzkonsum im Auge behalten müssen. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen empfiehlt daher, auf Nahrungsergänzungsmittel in Form von Brausetabletten zu verzichten.
Unzureichende Kennzeichnung des Salzgehalts
Ein zentrales Problem ist, dass Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln nicht verpflichtet sind, den Natriumgehalt anzugeben. Ein Marktcheck der Verbraucherzentrale hat ergeben, dass lediglich etwa die Hälfte der 72 getesteten Brausetabletten Informationen über den Natriumgehalt bereitstellt.
Die angegebenen Werte sind häufig zu hoch. Laut einer Empfehlung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) sollten Nahrungsergänzungsmittel überhaupt kein Salz oder Natrium enthalten. Der durchschnittliche Salzgehalt beträgt jedoch 0,67 Gramm pro Tagesdosis, wobei eine Multivitamin-Brausetablette für Kinder sogar 1,06 Gramm Salz enthält. Zudem vermutet die Verbraucherzentrale, dass Produkte ohne Kennzeichnung noch höhere Natriumwerte aufweisen könnten.
Empfohlener Salzverbrauch und Alternativen
Zur Einordnung: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt einen maximalen täglichen Salzkonsum von sechs Gramm. Studien zeigen jedoch, dass viele Menschen mehr als diese Menge zu sich nehmen.
Wer seinen Salzkonsum reduzieren möchte, sollte bei Nahrungsergänzungsmitteln besser auf Alternativen wie Kapseln oder Tabletten zurückgreifen. Es ist auch ratsam, zu prüfen, ob das Nahrungsergänzungsmittel tatsächlich notwendig ist. Der Bedarf an Vitamin C kann beispielsweise leicht über Obst und Gemüse gedeckt werden, so die Verbraucherzentrale NRW.
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