Im Tarifkonflikt um den Sozial- und Erziehungsdienst hat die Gewerkschaft Verdi für kommenden Dienstag zu bundesweiten Warnstreiks an kommunalen Kitas aufgerufen. Auch die kommunalen Beschäftigten der sozialen Dienste und der Behindertenhilfe sollten am 8. März in den Ausstand treten, teilte Verdi mit.
Verdi wirft den kommunalen Arbeitgebern mangelndes Entgegenkommen bei den laufenden Tarifgesprächen vor. Nach einem Zusammentreffen beider Seiten am vergangenen Freitag sind zwei weitere Gesprächsrunden geplant. Die dritte Runde ist für den 16. und 17. Mai terminiert.
Die stellvertretende Verdi-Chefin Christine Behle sagte, die Beschäftigten seien von den Arbeitgebern maßlos enttäuscht. «Nach zwei Jahren besonderer Herausforderungen durch die Pandemie fühlen sie sich im Regen stehen gelassen.» Verdi fordert für die rund betroffenen 330.000 Beschäftigten Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen Fachkräftemangel und eine höhere Eingruppierung vieler Beschäftigter.
Behle sagte: «In der heutigen Zeit ist es nicht nachvollziehbar, dass beispielsweise Sozialarbeiterinnen weniger verdienen als Ingenieure, bei gleichwertigem Studienabschluss. Dennoch bekommen die Ingenieure bis zu 280 Euro monatlich mehr.»
In den sozialen Berufen seien insgesamt rund 83 Prozent Frauen tätig, bei den Erzieherinnen in Kitas sogar 94 Prozent. Es gehe also auch um die Gleichstellung von Frauen im Arbeitsleben – deshalb der Termin für die Warnstreiks am internationalen Frauentag.
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