21. Februar 2025

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Cannabis und Sex: Kann es das Liebesleben verbessern?

Cannabis und Sex: Kann es das Liebesleben verbessern?

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Viele Menschen berichten von einer verbesserten sexuellen Erfahrung nach dem Konsum von Cannabis. Doch was sagt die Wissenschaft dazu? In den letzten Jahren haben sich mehrere Studien mit der Wirkung von Cannabis auf die Sexualität befasst. Die Ergebnisse zeigen, dass Cannabis das sexuelle Verlangen steigern, die Wahrnehmung intensivieren und die sexuelle Zufriedenheit erhöhen kann.

Wissenschaftliche Erkenntnisse zu Cannabis und Sexualität

Eine Studie von Lynn et al. (2019) in „Sexual Medicine“ untersuchte die Auswirkungen von Cannabis auf die sexuelle Erfahrung von Männern und Frauen. Dabei gaben 68% der Befragten an, dass Cannabis ihr sexuelles Verlangen erhöhte und ihre Zufriedenheit steigerte. Besonders bemerkenswert war, dass viele Frauen von einer intensiveren sexuellen Erregung und besseren Orgasmen berichteten.
Eine weitere Studie von Palamar et al. (2020) in „The Journal of Sexual Medicine“ ergab, dass Cannabiskonsumenten im Durchschnitt eine höhere sexuelle Aktivität als Nicht-Konsumenten hatten. Dies könnte darauf hinweisen, dass Cannabis nicht nur die Libido steigert, sondern auch dazu beiträgt, Hemmungen abzubauen und eine tiefere Intimität zu fördern.

Mechanismen der Wirkung von Cannabis auf das Liebesleben

Cannabinoide wie THC und CBD interagieren mit dem Endocannabinoid-System des Körpers, das eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Stimmung, Entspannung und sensorischer Wahrnehmung spielt. Durch diese Wechselwirkung kann Cannabis die sexuelle Erfahrung auf verschiedene Weise verbessern:

  • Steigerung der Sinneswahrnehmung: THC kann die Empfindlichkeit der Nerven erhöhen, wodurch Berührungen intensiver wahrgenommen werden.
  • Entspannung und Stressabbau: Viele Menschen erleben Stress oder Ängste im Zusammenhang mit Sexualität. Cannabis kann helfen, sich zu entspannen und sich mehr auf den Moment einzulassen.
  • Erhöhung der Libido: Einige Studien deuten darauf hin, dass Cannabis die Produktion von Dopamin steigern kann, einem Neurotransmitter, der mit Lust und Motivation verbunden ist.

Erfahrungsberichte und klinische Anwendung

Zahlreiche Erfahrungsberichte zeigen, dass Cannabis für Menschen mit sexuellen Funktionsstörungen eine unterstützende Rolle spielen kann. Insbesondere Frauen, die unter einer niedrigen Libido oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr leiden, profitieren häufig von der entspannenden Wirkung von CBD und THC.
Einige Unternehmen haben sogar speziell entwickelte Cannabis-Produkte für den sexuellen Gebrauch auf den Markt gebracht, darunter CBD-Gleitgele und THC-haltige Massageöle, die die Durchblutung im Intimbereich fördern und so die sexuelle Erregung steigern können.

Risiken und Dosierung

Obwohl Cannabis viele positive Effekte auf das Sexualleben haben kann, ist die richtige Dosierung entscheidend. Zu hohe Dosen von THC können zu Müdigkeit, Konzentrationsstörungen oder sogar Angstzuständen führen, was die sexuelle Erfahrung beeinträchtigen kann. Experten empfehlen daher, mit einer niedrigen Dosis zu beginnen und individuell herauszufinden, wie Cannabis die eigene Sexualität beeinflusst.

Fazit

Cannabis kann das Liebesleben in vielerlei Hinsicht bereichern, von der Steigerung der Libido über die Intensivierung der Sinneswahrnehmung bis hin zur Förderung von Entspannung und Intimität. Wissenschaftliche Studien bestätigen diese Effekte, und viele Menschen berichten von positiven Erfahrungen. Dennoch sollte der Konsum bewusst und in der richtigen Dosierung erfolgen, um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden.
Für Paare, die nach einer neuen Möglichkeit suchen, ihre sexuelle Erfahrung zu vertiefen, könnte Cannabis eine spannende und sinnliche Ergänzung sein.

Quelle

  • Lynn, B. M., et al. (2019). „The Relationship Between Marijuana Use Prior to Sex and Sexual Function in Women.“ Sexual Medicine, 7(4), 464-471.
  • Palamar, J. J., et al. (2020). „Marijuana Use and Sexual Frequency in the United States: A Population-Based Analysis.“ The Journal of Sexual Medicine, 17(1), 61-67.
  • Crippa, J. A., et al. (2011). „Neural basis of anxiolytic effects of cannabidiol (CBD) in generalized social anxiety disorder: a preliminary report.“ Neuropsychopharmacology, 36(6), 1219-1226.