Die deutsche Chemie- und Pharmabranche will trotz der Pandemie mehr Geld in Forschung und Entwicklung investieren. Die Branche dürfte 2021 mit 14 Milliarden Euro ihren Rekord-Forschungsetat vom vergangenen Jahr übertreffen, wie der Verband der Chemischen Industrie (VCI) am Mittwoch mitteilte.
2020 steckten Chemie- und Pharmaunternehmen mit 13,7 Milliarden Euro rund 2,5 Prozent mehr in Forschung und Entwicklung als im Jahr zuvor. «Wesentlicher Treiber für diesen Anstieg war die Forschung für Impfstoffe gegen das Coronavirus und für Medikamente, um Covid-19-Patienten zu behandeln», sagte der Chef des VCI-Forschungsausschusses, Thomas Wessel.
Die Forschungsabteilungen der Unternehmen blickten optimistisch auf das laufende Jahr, hieß es weiter. So planten rund 53 Prozent der Unternehmen, ihre Forschungstätigkeiten konstant zu halten. Über ein Drittel wollten ihre Forschungsarbeiten ausdehnen.
Allerdings müssten sich die Bedingungen für Forschung und Innovation am heimischen Standort verbessern, forderte der Verband. «Gerade mit Blick auf den Green Deal der EU sehen viele Firmen unserer Branche schwarz, wenn es um Innovationen geht», sagte Wessel. Die Unternehmen sorgten sich vor allem darum, wie diese Regelungen gestaltet würden. Im Rahmen des Green Deals hat sich die EU zum Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu wirtschaften.
Hinzukomme, dass sich der Forschungsstandort Deutschland auf einen immer stärker werdenden Wettbewerb einstellen müsse. Der härteste Wettbewerb komme aus China und den USA, aber auch andere Schwellenländer holten stark auf, sagte Gerd Romanowski, VCI-Geschäftsführer für Wissenschaft, Technik und Umwelt. Deutschland ist demnach der viertgrößte Forschungsstandort für Chemie und Pharma.
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