21. November 2024

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Das bringen Filter und Tönungen in Brillen

Damit man die Augen nicht zusammenkneifen muss: Für den deutschen Sommer empfehlen sich Sonnenbrillen mit Gläsern der Blendschutzkategorie 2. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christin Klose/dpa-tmn)

Je dunkler die Brillengläser, desto besser schützen sie die Augen vor der Sonne? Klingt logisch, ist allerdings falsch.

«Die Tönung sagt nichts über den Schutz der Brillengläser vor schädlicher UV-Strahlung aus», sagt Sarah Köster vom Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA). Genauso, wie Menschen das ultraviolette Licht nicht sehen können, ist auch der UV-Filter unsichtbar. Es gibt klare Brillengläser mit UV-Schutz.

Umgekehrt würden dunkel getönte Brillengläser ohne UV-Filter laut Köster den Augen eher schaden, weil sich die Pupille bei Dunkelheit weitet und somit mehr schädliche Strahlung ins Auge dringt.

Schutz vor Strahlung

Grundsätzlich kann man mit Tönungen und Filtern Lichtschäden am Auge aber vorbeugen. Sie böten beispielsweise Schutz vor der UV-Strahlung des Sonnenlichts, Blendung, Streulicht und Infrarotstrahlung, sagt die Augenoptikerin Peggy Kleindienst aus München.

Bestimmte Berufsgruppen wie Schweißer müssen zum Schutz vor gefährlicher Strahlung während der Arbeit Brillen mit Schutzfilter tragen. «Auch Menschen mit Augenerkrankungen können durch spezielle Filtergläser ein besseres Kontrastsehen erreichen und ihre Beschwerden mildern», sagt Kleindienst.

Folgende Filter gibt es:

– Sonnenschutzfilter schützen vor der sogenannten Absolutblendung durch zu starke Sonneneinstrahlung.

– Spezialfiltergläser absorbieren einen Teil des sichtbaren, kurzwelligen Lichtspektrums. Sie werden zum Beispiel bei bestimmten Augenerkrankungen eingesetzt.

– Polarisierende Filter reduzieren Reflexionen an spiegelnden Oberflächen wie Wasser, Schnee oder Metall.

– Blaulichtfilter sind für die Computerarbeit gedacht, um den Anteil des blauen Lichts zu filtern. Das soll dazu beitragen, dass die Augen dabei weniger schnell ermüden.

Bei intensiver Sonnenstrahlung sollte man zum Schutz der Augen eine getönte Brille mit gutem UV-Schutz tragen. «Allerdings gibt es unterschiedliche Tönungen und Filter für unterschiedliche Bedürfnisse», so Kleindienst.

Einen zuverlässigen UV-Schutz erkennt der Laie daran, dass beispielsweise «100 Prozent UV-Schutz» oder «UV 400» im Brillenbügel oder Produktinformationsblatt steht.

Und was bringt die Tönung? «Sie sorgt zusätzlich dafür, dass die Lichtmenge insgesamt reduziert wird und man auch an sehr hellen Tagen oder beim Winter- und Wassersport blendfrei sehen kann, ohne die Augen zusammenzukneifen», erklärt Sarah Köster.

Die Tönungsstärke ist in fünf Blendschutzkategorien eingeteilt: Gläser der Kategorie 0 lassen etwa 80 bis 100 Prozent Licht durch, während es bei sehr dunklen Gläsern (Kategorie 4) nur 3 bis 8 Prozent sind. Die Brillen können etwa im Hochgebirge zum Einsatz kommen – ans Steuer eines Autos sollte man sich damit auch tagsüber nicht setzen.

Zweite Brille oder klappbare Aufsätze?

Für Fehlsichtige, die Brille tragen, bietet sich eine zweite, getönte Brille als Ergänzung der Alltagsbrille an. Klappbare Aufsätze für die normale Brille bieten einen Kompromiss, sind allerdings laut ZVA oft nicht so praktikabel. Eine weitere Option sind selbsttönende Gläser, die sich an die jeweiligen Lichtverhältnisse anpassen.

Wünscht man sich zwar UV-Schutz im Alltag, benötigt aber keinen Blendschutz, findet man in klaren Gläsern mit UV-Filter womöglich die beste Lösung. Kontaktlinsenträger kaufen sich am besten eine normale Sonnenbrille. Kontaktlinsen mit integrierten UV-Schutz gebe es zwar auch, so Köster, diese deckten aber nur einen Teil des Auges ab.

Von Angelika Mayr, dpa