Es kann schon mal vorkommen, dass Kleinkinder mit Beißen statt mit Worten auf sich aufmerksam machen. Doch wie gehen Eltern damit am besten um, wenn sie das mitbekommen? Deutlich und bestimmt «Nein» sagen, rät Diplom-Psychologin Carola Hoffmann in der Zeitschrift «Eltern» (Ausgabe 04/2023).
«Nein» sei der einzige Satz, der nur mit einem Wort auskommt. Schimpfen und lange Erklärungen seien dagegen weniger geeignet. Denn wenn Eltern etwas unzählige Male erklären, höre das Kind irgendwann weg, so die Therapeutin aus Saarbrücken.
Das Fatale am Schimpfen sei, dass es zum Verstärker des unerwünschten Verhaltens wird. Das Kind spürt: Wenn ich beiße, reden Papa und Mama viel und reagieren, in dem sie ein Gesicht ziehen und laut werden. Wer aber stattdessen den Gebissenen in den Mittelpunkt stellt,und deutlich «Nein» sagt, zeigt: Nun ist erst mal jemand anderes dran.
Beißsituation analysieren und umschiffen
Die Psychologin rät Eltern zudem, Situationen, in denen das Kind auf das Beißen zurückgreift, zu analysieren. Kommt es immer dann dazu, wenn das Kind müde ist? Dann sollte man überlegen, ob es sinnvoll ist, immer nach der Kita auf den Spielplatz zu fahren. Vielleicht braucht das Kind eher eine kleine Pause, bevor es erneut auf andere Kinder trifft, sich einordnen und neu orientieren muss.
Oder: In welcher Umgebung beißt das Kind häufig? Ist es dort vielleicht laut, hektisch und fehlen Möglichkeiten, sich zurückzuziehen? Denn die Kleinen merken es selbst noch nicht, wenn sie eine Pause benötigen. Da müssten die Bezugspersonen das Ruder in die Hand nehmen.
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