21. Februar 2025

HEALTH News

Alles rund um Ihre Gesundheit

Digitale Gesundheitsanwendungen: Unterstützung bei psychischen Problemen

Digitale Gesundheitsanwendungen: Unterstützung bei psychischen Problemen

Digitale Gesundheitsanwendungen, die von Krankenkassen bezahlt werden, bieten Unterstützung bei psychischen Problemen in Deutschland. Erfahren Sie, wie sie funktionieren und wer davon profitieren kann.
Digitale Gesundheitsanwendungen, die von Krankenkassen bezahlt werden, bieten Unterstützung bei psychischen Problemen in Deutschland. Erfahren Sie, wie sie funktionieren und wer davon profitieren kann. (Urheber/Quelle/Verbreiter: )

Panikattacken, Burnout, Depressionen und Angstzustände betreffen etwa ein Sechstel der Bevölkerung in Deutschland, wie der Bundesgesundheitssurvey (BGS) zeigt. Die Zahl der Betroffenen nimmt zu, während die Suche nach Therapieplätzen oft monatelange Wartezeiten mit sich bringt. In dieser schwierigen Lage könnten digitale Gesundheitsanwendungen, auch DiGAs genannt, eine Lösung bieten.

Was sind DiGAs?

Derzeit existieren mehr als fünfzig DiGAs, von denen etwa die Hälfte Programme zur psychischen Unterstützung beinhaltet. Laut Maik Pommer, Pressesprecher des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), haben Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung Anspruch auf diese Anwendungen, die von Ärzten und Psychotherapeuten verordnet und von den Krankenkassen erstattet werden.

DiGAs unterscheiden sich von anderen Online-Programmen durch ihre geprüfte Sicherheit und Wirksamkeit. Das BfArM kontrolliert alle Anwendungen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit sowie der Einhaltung von Datenschutz- und Benutzerfreundlichkeitsstandards.

Wie erhält man eine DiGA?

Die Nutzung einer DiGA erfolgt in drei Schritten:

  1. Verordnung: Ärzteschaft stellt ein Rezept aus.
  2. Antrag bei der Krankenkasse: Versicherte reichen das Rezept zur Prüfung ein.
  3. Freischaltung der App: Nach Genehmigung erhalten die Patienten einen Code zur Nutzung.

Versicherte können auch direkt einen Antrag auf Genehmigung stellen, wenn eine entsprechende Diagnose vorliegt.

Wie helfen DiGAs?

DiGAs sind für Menschen mit leichten bis mittelschweren psychischen Belastungen gedacht, insbesondere für:

  • Personen mit leichteren psychischen Erkrankungen.
  • Patienten, die auf einen Therapieplatz warten.

Funktionsweise der DiGAs

Psychologische DiGAs nutzen häufig Methoden der Verhaltenstherapie und bieten verschiedene Funktionen an:

  • Geführte Selbsthilfeprogramme zur Veränderung von Denkmustern.
  • Tagebuch- und Tracking-Funktionen zur Dokumentation von Stimmungen und Schlafverhalten.
  • Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen.
  • Psychoedukation mit Informationen über die Erkrankung.

Laut Gerhild Rausch-Riedel, Vorsitzende des Bundesverbands der Vertragspsychotherapeuten (bvvp), können DiGAs in leichteren Fällen hilfreich sein.

DiGAs und Psychotherapie

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass DiGAs keine Psychotherapie ersetzen können. Gerhild Rausch-Riedel weist darauf hin, dass ohne therapeutische Begleitung das Risiko besteht, dass Patienten die Anwendungen nicht konsequent nutzen. DiGAs sollen als erste Auseinandersetzung mit psychischen Problemen, Überbrückung der Wartezeit auf Therapieplätze oder ergänzend zur traditionellen Psychotherapie dienen. Bei schweren Depressionen oder Trauma-Folgestörungen sind sie nicht geeignet, da solche Fälle oft tiefere therapeutische Beziehungen erfordern, die nur im persönlichen Kontakt aufgebaut werden können.