3. Dezember 2024

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Emilia und Noah beliebteste Vornamen

Emilia und Noah beliebteste Vornamen

Vornamen-Experte Knud Bielefeld zeigt in seinem Büro auf die Namen Noah und Emilia, Spitzenreiter für das Jahr 2022. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Markus Scholz/dpa)

In die Top-10-Liste der beliebtesten Vornamen ist leichte Bewegung gekommen: Während bei den Mädchen der Name Emilia weiterhin auf Platz 1 des Rankings des Vornamen-Experten Knud Bielefeld steht, ist Noah nach 2020 nun erneut an der Spitze gelandet.

«Beide Namen sind schon länger in den Top Ten», sagte Bielefeld der Deutschen Presse-Agentur in Ahrensburg (Schleswig-Holstein). Der Hobby-Namensforscher hat sein Ranking am Freitag veröffentlicht, es liegt der dpa vor. Im vergangenen Jahr hatte der Name Matteo den Spitzenplatz bei den Jungen belegt.

Ben von Platz 1 verdrängt

Gleichzeitig ist ein neuer Name unterwegs in die Spitzengruppe. «Aufsteiger unter den Top-Namen ist der Jungenname Theo. Der ist in den letzten Jahren stetig an die Spitze gestiegen und jetzt schon auf Platz sechs.» Dafür ist der jahrelang enorm beliebte Name Ben noch weiter abgesackt. Neun Jahre lang stand der Jungen-Vorname auf Platz 1, bis er 2020 von dort verdrängt wurde. Mittlerweile ist er nur noch auf Platz 10 der bundesweiten Auswertung zu finden. «Der scheint jetzt so langsam aus der Mode zu kommen und auch langjährige Top-Namen wie Lukas oder Luka verschwinden langsam aus den Vornamen-Listen.»

Auch beim Blick in den hinteren Teil der Tabelle kann Bielefeld einen Vornamen ausmachen, der immer beliebter wird. «Noch nicht in den Top Ten, aber sehr stark aufgestiegen ist der Name Nelio.» Auf der Suche nach den Gründen hat der Namen-Experte durchaus eine Vermutung: «Das scheint daran zu liegen, dass die Unterhaltungskünstlerin und Influencerin Dagi Bee Ende letzten Jahres ihren Sohn so genannt hat.»

Beim Namen «Layla» ändert sich wenig

Auf der Suche nach Zusammenhängen seiner Statistik mit Ereignissen des Jahres hat sich Knud Bielefeld die Entwicklung des Namens Layla angeschaut und war überrascht. «Ich habe nicht gedacht, dass es so viele Eltern gibt, die ihre Tochter so nennen.» Der umstrittene Partyschlager «Layla» von DJ Robin und Schürze war im Sommer heiß diskutiert und öfter (vergeblich) auf Volksfesten verboten worden.

In der Beliebtheitsskala der Mädchennamen ist er deshalb weder auffällig abgesackt oder nach oben geklettert, wie Bielefeld weiter sagte. «Das hat sich kaum ausgewirkt. Der Name ist kaum seltener vergeben worden als in den Vorjahren.»

Und Knud Bielefeld hat zudem einen Trend bei der Wahl der Vornamen für Mädchen und Jungen ausgemacht. «Es gibt da einen großen Trend und das sind vokalreiche Namen, die keine anderen Konsonanten haben als das M, N und L.» Ein Großteil der Namen folge diesem Muster und der Siegername Emilia passe hervorragend dazu.

Generell sei es weiterhin so, dass es bei der Namenswahl auch deutliche regionale Unterschiede gibt. «Nach wie vor werden die Namensmoden im Süden langsamer angenommen. Da halten sich die die alten Namen noch ein bisschen länger, so wie Lukas oder Maximilian.» Im Norden seien die Eltern ein bisschen innovativer und da seien dann eher skandinavische Namen verbreitet.

Erwin und Kurt beliebt in Sachsen

In Sachsen sei zudem der Name Kurt seit Jahren ein Dauerbrenner. «Der kommt in Sachsen sehr, sehr, sehr oft vor und im Rest von Deutschland nicht so häufig.» Zudem gebe es in Sachsen einen neuen Retro-Namen: Erwin. «Jahrelang wurden überhaupt keine Kinder Erwin genannt. Aber der taucht jetzt wieder auf – und den werde ich beobachten.»

Für die bundesweite Auswertung haben Bielefeld und sein kleines Team auf Erstnamen-Daten aus 423 Städten zurückgegriffen. Zwei Drittel der Daten kommt von Standesämtern und der Rest aus Babygalerien von Geburtskliniken. Bielefeld hat eigenen Angaben zufolge etwa 250.000 Geburtsmeldungen erfasst. Das entspricht etwa 34 Prozent der in Deutschland geborenen Babys.

Eine ähnliche Statistik mit nach eigenen Angaben rund 90 Prozent aller Daten von den Standesämtern gibt auch die Gesellschaft für Deutsche Sprache heraus – jedoch später als Knud Bielefeld.

Von Christiane Bosch, dpa