Das Schwimmen an warmen Tagen in der Natur kann ein erfrischendes Erlebnis sein, doch es ist nicht immer risikofrei. Jährlich ereignen sich in Deutschland zahlreiche Badeunfälle, mit mindestens 411 Ertrinkungsfällen im Jahr 2024, wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) berichtet.
Entgegen der landläufigen Meinung sind nicht nur Kinder betroffen: „In der Statistik zeigt sich, dass Ertrinken vor allem ein Problem junger Männer ist“, erklärt Alexander Paffrath, Einsatzleiter der DLRG.
Ursachen für riskante Situationen beim Baden
Die Bedingungen in natürlichen Gewässern sind oft unberechenbar. Laut Andreas Paatz vom Deutschen Roten Kreuz gibt es in Seen, Flüssen und Meeren Strömungen und Temperaturunterschiede, die für viele Schwimmer unbekannt sind. Diese Faktoren können selbst erfahrene Schwimmer in Gefahr bringen.
Fachleute definieren „sichere Schwimmer“ als Personen, die die Anforderungen des Bronze-Schwimmabzeichens erfüllen, also mindestens 15 Minuten schwimmen und eine Strecke von 200 Metern zurücklegen können.
Sechs Gefahren beim Baden
1. Aufgeheizter Körper, kühles Wasser
Bei heißen Temperaturen kann der Körper überhitzen. Vor dem Baden sollte man sich daher abbrausen oder schrittweise ins Wasser gehen, um den Blutdruck zu regulieren. Ein plötzlicher Temperaturwechsel kann gefährlich sein, insbesondere für Personen mit Herzproblemen.
2. Überschätzung der eigenen Fähigkeiten
Viele Badeunfälle ereignen sich, weil Schwimmer ihre Kondition überschätzen und zu weit hinaus schwimmen. Experten raten dazu, parallel zum Ufer zu schwimmen, um im Notfall schneller ans Land zu gelangen.
3. Alkohol und Drogen
Der Konsum von Alkohol oder Drogen vor dem Baden kann zu gefährlichen Entscheidungen führen. Solche Substanzen fördern riskantes Verhalten und können die Schwimmfähigkeiten stark beeinträchtigen.
4. Unterschätzung von Strömungen und Schiffsverkehr
Baden in ungesicherten Flüssen kann sehr riskant sein, da sich die Strömung schnell ändern kann. Zudem ist der Schiffsverkehr in großen Flüssen ein zusätzliches Risiko.
5. Kopfsprünge ins Wasser
Der Sprung ins Wasser sollte nur bei ausreichender Wassertiefe erfolgen. Unzureichende Sichtverhältnisse können zu Verletzungen führen, die im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sind.
6. Gewitter und Starkregen
Bei Gewittergefahr sollte das Wasser unverzüglich verlassen werden. Blitzschläge können gefährliche Stromschläge verursachen, und starkes Regenwetter kann die Atmung im Wasser erschweren.
Was tun im Notfall?
Wenn man Zeuge eines Badeunfalls wird, ist es wichtig, schnell zu handeln: Hilfe holen, den Notruf 112 wählen und den Ort des Geschehens genau beschreiben. Bei Rettungsversuchen sollte man immer die eigene Sicherheit im Blick haben und gefährliche Situationen vermeiden.
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