Wenn Kinderversehentlich einen kleinen Gegenstand in Nase oder Ohr stecken, können Eltern zunächst aufatmen. Anders als beim Verschlucken von Objekten, was lebensbedrohlich sein kann, ist dies in der Regel kein Notfall für das Krankenhaus.
Hilfe vom Kinderarzt
In den meisten Fällen können Kinderärzte bei der Entfernung der Objekte helfen. „Wir verfügen über spezielle Werkzeuge, mit denen wir Gegenstände unter Sicht herausnehmen können, die Eltern nicht selbst entfernen können,“ erklärt Michael Achenbach, Sprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).
Schwierigkeiten je nach Ort
Die Entfernung eines Objekts aus der Nase kann oft schwieriger sein als aus dem Ohr. Insbesondere wenn ein Gegenstand im Ohr so tief sitzt, dass er keine Angriffsfläche bietet, ist ein Hals-Nasen-Ohrenarzt erforderlich.
„Das Lustigste, was ich je aus einem Ohr entfernt habe, war ein Spickzettel“, erinnert sich Achenbach. „Er passte perfekt in den Gehörgang, konnte aber in dem Moment, als er gebraucht wurde, nicht mehr herausgeholt werden.“
Erste Maßnahmen von Eltern
Wenn ein Gegenstand in der Nase steckt, können Eltern zunächst versuchen, das freie Nasenloch zu schließen und das Kind kräftig durch das andere Nasenloch ausatmen zu lassen. „Das baut einen erheblichen Druck auf und kann manches herausbefördern,“ sagt der Kinderarzt.
Wenn das nicht funktioniert, sollten Eltern jedoch nicht versuchen, mit einer Pinzette an Ohr oder Nase zu hantieren. „Im Zweifelsfall schiebt man den Gegenstand nur weiter nach innen, was es dem Arzt erschwert, ihn zu entfernen“, warnt Achenbach.
Die Rolle der Eltern beim Arztbesuch
Eltern spielen eine wichtige Rolle beim Arztbesuch: „Sie müssen das Kind ordentlich festhalten“, rät Achenbach. „Obwohl das Herausholen unangenehm ist, ist das Risiko von Verletzungen durch eine pieksende Pinzette, während das Kind sich heftig bewegt, viel größer.“
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