Als Philipp Lahm noch Spitzensportler war und täglich trainierte, da waren vier Mahlzeiten am Tag kein Problem – Kuchen am Nachmittag inklusive. Heute, fünf Jahre nach dem Ende seiner aktiven Fußballkarriere, ist das anders: «Ich esse deutlich weniger», sagt der 38 Jahre alte Ex-Kapitän der Fußball-Nationalmannschaft im Interview der Deutschen Presse-Agentur und lacht.
«Ich muss schauen, wie viel Mahlzeiten nehme ich eigentlich zu mir und wie schauen die Portionen aus? Und da komme ich oftmals mit zwei Mahlzeiten am Tag ganz gut zurecht.»
Lahm sind Gesundheit und gesunde Ernährung wichtig – so wichtig, dass er jetzt ein Buch darüber geschrieben hat: «Gesund kann jede*r» heißt der Ratgeber, den er im Münchner Olympiapark vorstellte. Dort, wo er als Kind oft Fußball spielte.
Darin geht es um «sein mit Expert*innen entwickeltes ganzheitliches Gesundheitskonzept», wie der Verlag es nennt. Der 38-Jährige zeigt Übungen, gibt Tipps für mehr Beweglichkeit und teilt Rezeptideen. «Sitzen ist das neue Rauchen», heißt es beispielsweise in dem Buch, weil viele Menschen sich seit der Corona-Pandemie noch weniger bewegen als vorher. Lahms Tipp: Bei Telefonaten im Homeoffice Kopfhörer ins Ohr und durchs Haus laufen. «Viele Dinge erledige ich außerdem zu Fuß oder mit dem Fahrrad», sagt er.
«Ich fühle mich eigentlich ganz fit.»
Und so blieb ihm das Schicksal ehemaliger Kollegen erspart, die nach dem Karriereende erst merkten, dass sie nicht mehr alles essen können – als die Waage ihnen das deutlich sagte. Der Ex-Nationaltorwart und heutige FC-Bayern-Boss Oliver Kahn nahm nach eigenen Angaben zehn Kilo zu und machte dann vor einigen Jahren Werbung für ein Abnehm-Programm. Bei Lahm soll es zur Zunahme des Gewichts gar nicht erst kommen. «Ich will es eigentlich nur halten, weil ich fühle mich eigentlich ganz fit.»
Für diejenigen, denen es anders geht, hat er in dem Buch einige Tipps. Man dürfe die Ziele nicht zu hoch stecken, warnt er: «Ich darf mir nicht das Ziel setzen, 20 Kilo abzunehmen.» Es gehe um alltägliche Routinen. «Ohne Spaß an der Sache geht nichts», sagt Lahm. «Ich bin auch noch nie einen Marathon gelaufen.»
Der ehemalige Kapitän der Fußball-Nationalmannschaft hat bereits zwei Bücher auf den Markt gebracht, die sich mit seiner Sportlerkarriere befassen. Im vergangenen Jahr veröffentlichte er «Das Spiel – Die Welt des Fußballs» und schon 2011 das Buch «Der feine Unterschied – Wie man heute Spitzenfußballer wird».
«Ich habe eine ganz normale Arbeit»
In seinem aktuellen Buch gibt er nicht nur Gesundheits- und Fitness-Tipps, sondern auch Einblicke in sein Leben nach der aktiven Fußballerkarriere. «Heute führe ich ein Leben wie viele andere auch», schreibt er. «Ich habe eine ganz normale Arbeit, muss mich um Bürokram und Termine kümmern, schaue, dass unsere Kinder ihr Frühstück bekommen oder Unterstützung bei den Hausaufgaben oder ich erledige die Familieneinkäufe oder koche.»
Die Turbulenzen bei seinem alten Verein verfolge er nur noch aus der Ferne, sagt er im dpa-Interview, auch wenn er nach wie vor Kontakt zu dem ein oder anderen Mannschaftskollegen habe. Und zu Robert Lewandowski, dessen Abgang Richtung Barcelona er bedauern würde, fällt ihm vor allem ein, dass er dessen Beispiel, die Nachspeise zuerst zu essen, nicht folgen möchte. «Ich mag immer noch eine Nachspeise, die danach kommt», sagt Lahm und lacht. «Wir legen Wert auf Tradition.»
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