Die Geschichte des Nationalsozialismus stößt laut einer Studie bei 16- bis 25-Jährigen immer noch auf großes Interesse. 63 Prozent von ihnen und damit mehr als der Durchschnitt aller Altersgruppen setzen sich damit auseinander, wie das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld ermittelte.
«Die Jugendstudie zeichnet das Bild einer interessierten, engagierten und sensibilisierten Jugend in Deutschland», sagte IKG-Sozialpsychologe Jonas Rees bei der Vorstellung in Berlin.
Mehr Besuche an historischen Orten
Insgesamt 75 Prozent der befragten Jugendlichen und jungen Erwachsenen seien besonders an Faktenwissen interessiert. In diesem Rahmen wünschten sich 51 Prozent der Befragten mehr Besuche an historischen Orten. «Jugendliche wollen verstehen und lernen, nicht unterhalten werden. Wir brauchen interaktive und partizipative Angebote für Geschichtsvermittlung», betonte die Vorsitzende der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft, Andrea Despot.
Die Studie verdeutlichte laut Despot auch Bildungsdefizite. Nur knapp die Hälfte der Befragten könne den Zeitraum der NS-Herrschaft vollständig benennen. Auch Wissen über einzelne Opfergruppen fehle oft. «Die Wissenslücken sind da, und sie sind substanzieller Natur», erklärte Despot. Um das zu minimieren, seien vielfältige Angebote notwendig, die sich an den Bedürfnissen junger Menschen orientierten.
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