Eltern ärgern sich oft, wenn sie nichts aus ihrem Kind herausbekommen. Dabei würden sie doch allzu gern wissen, wie es so in Kita oder Schule gelaufen ist. Gab es Ärger? Oder welche Gefühle hat ihr Kind durchlebt? Doch da kommt einfach nichts.
«Das liegt an den falschen Fragen», sagt Erziehungsexpertin Nicola Schmidt. Die übliche Frage «Wie war es in der Schule?» entlocke dem Kind meist nur ein gequältes «gut». Auch die Nachfrage «Willst du nicht darüber reden?» verführe dann nur zu einem ehrlichen «Nö».
Offene und spielerische Fragen stellen
Schon besser seien offene Fragen wie: «Ist heute was Witziges passiert?», «Wen hättest du heute am liebsten auf den Mond schießen können?» oder «Wärst du eine Hexe, wen hättest du heute gern weggehext?» Um zu ergründen, was gut gelaufen ist, könnten Eltern fragen, welche Aufgabe es noch mal machen würde, wenn es könnte.
Weil Kinder im Jetzt sind und die Schule längst vorbei, empfiehlt die Bestsellerautorin («Erziehen ohne Schimpfen») spielerische Fragen, um zu ergründen, was das Kind bewegt. «Wenn die Puppe deine Lehrerin wäre, was würdest du ihr am liebsten sagen?»
Oberste Regel beim Zuhören: Klappe halten!
Diese Art zu fragen, funktioniert auch bei Teenagern, versichert Nicola Schmidt. Da würde sie in lockerem Ton fragen: «Na, hast du heute was gelernt, was man wirklich brauchen kann?» Wenn es dann einmal aus Sohn oder Tochter heraussprudelt, sei die oberste Regel für Eltern: «Klappe halten! Nicht unterbrechen!», mahnt die Expertin. Auch kluge Ratschläge, wie man selbst reagiert hätte, seien in dem Moment tabu.
Dafür sollte man während des Redens des Kindes allerdings Zeichen geben, dass man gut zuhört – dass klappe vor allem mit Bestätigungslauten am Satzende wie «Aha», «Ach so» oder «Hm», die Nicola Schmidt gern als «soziales Grunzen» zusammenfasst.
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