Laktosefreie Milch enthält fast keinen Milchzucker mehr. Doch wie wird die Laktose aus der laktosehaltigen Kuhmilch entfernt? Dafür gibt es zwei Verfahren.
Verfahren 1: Laktase spaltet Zucker auf
Beim ersten Verfahren wird der Milch das Enzym Laktase hinzugefügt. „Die Laktase spaltet die Laktose in die zwei Zuckerarten Galaktose und Glukose auf“, erklärt Torsten Sach vom Milchindustrie-Verband. Das ist der Grund, warum laktosefreie Milch süßer schmeckt als andere Konsummilchen. Konsummilch umfasst nach EU-Vorschrift Magermilch, fettarme Milch oder Vollmilch, die nicht verändert werden darf – außer dass Laktase hinzugefügt werden kann, sofern dies nicht von einem EU-Mitgliedsstaat verboten ist. Laktosefreie Milch darf weiterhin als „Vollmilch“ verkauft werden.
Verfahren 2: Ultrafiltration entfernt Laktose
Das zweite Verfahren nutzt Ultrafiltration, um die Laktose fast vollständig zu entfernen. „Es bleibt jedoch etwas Laktose enthalten, sonst würde die Milch bitter schmecken“, sagt Sach. Auch hier wird Laktase hinzugefügt, um der Milch eine gewisse Süße zu verleihen. Rechtlich darf diese Milch jedoch nur als laktosefreie Milch verkauft werden, nicht als Mager-, fettarme oder Vollmilch.
Im Gebrauch kein Unterschied
Für Verbraucher gibt es keinen merklichen Unterschied zwischen den beiden Verfahren. „Das erkennt nur derjenige, der tagtäglich so etwas abschmeckt“, meint Sach. Ein Vorteil der Ultrafiltration für Hersteller ist, dass die entfernte Laktose als Rohstoff weiterverwendet werden kann, z.B. als Füllmittel für Pharmaunternehmen.
Für Verbraucher gilt: Laktosefreie Milch kann beim Kochen oder Backen genauso verwendet werden wie normale Kuhmilch, ohne Unterschiede. „Wenn Sie Kaffee normalerweise mit Zucker trinken, können Sie auch laktosefreie Milch verwenden, um einen zusätzlichen Süßungseffekt zu erzielen“, sagt Sach.
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