Ein griechischer Salat statt des Schinken-Croissants in der Mittagspause. Fisch statt rotem Fleisch beim Grillabend: Wer seine Ernährung auf mediterrane Kost umstellt, tut das oft mit der Absicht, seiner Gesundheit Gutes zu tun. Womöglich hat der Arzt oder die Ärztin dazu geraten, um das Risiko für bestimmte Erkrankungen – etwa des Herz-Kreislauf-Systems – zu senken.
Wer jedoch hofft, dass innerhalb kurzer Zeit große Effekte einsetzen, dürfte enttäuscht sein. «Wenn man Risikofaktoren für Diabetes und Herzinfarkt mindern will, ist das nicht von heute auf morgen geschehen, sondern dauert eine Weile», sagt der Ernährungsmediziner Stephan Bischoff von der Universität Hohenheim.
Mitunter zeigen sich die positiven Auswirkungen erst Jahre und Jahrzehnte später. Klarmachen sollte man sich auch: Wie überall in der Medizin gibt es auch hier keine 100-prozentige Sicherheit. «Bei allen Erkrankungen existiert neben dem Lebensstil auch noch eine genetische Komponente. Das familiäre Risiko bleibt natürlich bestehen», sagt Stephan Bischoff. Die Umstellung auf Mittelmeerkost lohnt aber trotzdem: «Auch die Menschen, die ein familiär höheres Risiko haben, profitieren von dieser Diät.»
Dranbleiben ist wichtig
Am besten lässt man den Ehrgeiz, der nach schnellen Erfolgen giert, bei der Umstellung auf eine mediterrane Ernährung los. «Es geht nicht darum, etwas super streng ein paar Wochen durchzuziehen», sagt Bischoff. Es handelt sich um ein langfristiges Konzept, «da reden wir über Jahre».
Wer jedoch einmal damit angefangen habe, der höre auch so schnell nicht wieder damit auf. «Die Leute führen das freiwillig über sehr lange Zeiträume durch, wenn nicht gar lebenslang.» Vorausgesetzt, man hat einen guten Weg gefunden, diese Ernährungsweise im Alltag umzusetzen.
Übrigens: Auch für kurzfristiges Abnehmen sei die mediterrane Ernährung Bischoff zufolge nicht geeignet. Denn bei dieser Kost stehe die Kalorienreduzierung nicht im Mittelpunkt. Wer ein paar Kilogramm Gewicht verlieren möchte, muss Ernährung und Lebensstil entsprechend anpassen. Heißt: mehr Bewegung einbauen und weniger Energie aufnehmen als der Körper verbraucht.
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