Zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang wird weder gegessen noch getrunken: Am 2. April beginnt dieses Jahr für Muslime der Fastenmonat Ramadan.
Doch was bedeutet das für Diabetikerinnen und Diabetiker, die ihren Blutzucker unter Kontrolle haben müssen? Sollten sie aus medizinischer Sicht fasten? Die Antwort hängt vom Diabetes-Typ ab. Für Betroffene von Typ-1-Diabetes sei der Ramadan nicht ratsam, so die Diätassistentin Nesrin Yavuz in der Zeitschrift «Apotheken Magazin Diabetes» (Ausgabe 2/2022).
Auch wer an einer Folgeerkrankung wie Nierenschäden leidet oder Entwässerungstabletten nimmt, sollte auf das Fasten besser verzichten, so Yavuz. Sie gehört der Arbeitsgemeinschaft «Diabetes und Migranten» der Deutschen Diabetes Gesellschaft an.
Ramadan mit Typ-2-Diabetes möglich
Muslime mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes sind von der Pflicht des Fastens befreit. Viele wünschen sich aber dennoch, am Ramadan teilzuhaben.
Mit Typ-2-Diabetes hingegen ist es durchaus möglich, den Fastenmonat zu befolgen – allerdings nur, wenn gewisse Voraussetzungen gegeben sind. «Selbst bei Menschen, die kein Insulin spritzen, ist es wichtig, dass sie einen guten Langzeitblutzuckerwert haben», so Yavuz. Wer Insulin spritzt, muss besonders vorsichtig sein, da es sonst zu schweren Unterzuckerungen kommen kann.
Auf der sicheren Seite ist, wer Essenszeiten und Insulindosierung vorab mit Facharzt oder Fachärztin abspricht. Auch wichtig: den Blutzucker regelmäßig zu messen.
Droht während des Fastens tagsüber eine Unterzuckerung sollten Diabetes-Patientinnen und -Patienten sofort abbrechen und den Blutzucker wieder unter Kontrolle bringen – zum Beispiel mit etwas Traubenzucker.
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