19. Februar 2025

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Nachtblindheit: Ursachen und Lösungen für schlechtes Sehen im Dunkeln

Nachtblindheit: Ursachen und Lösungen für schlechtes Sehen im Dunkeln

Erfahren Sie mehr über Nachtblindheit, ihre Ursachen und mögliche Behandlungen, wenn das Sehen im Dunkeln Probleme bereitet.
Erfahren Sie mehr über Nachtblindheit, ihre Ursachen und mögliche Behandlungen, wenn das Sehen im Dunkeln Probleme bereitet. (Urheber/Quelle/Verbreiter: )
Viele Menschen haben Schwierigkeiten beim Sehen in der Dunkelheit, was oft als Nachtblindheit bezeichnet wird. Diese Bedingung ist jedoch selten, und in den meisten Fällen gibt es andere Gründe für die eingeschränkte Sicht bei Nacht.

Warum sehen wir im Dunkeln schlechter?

Um zu verstehen, warum wir im Dunkeln schlechter sehen, ist es wichtig zu wissen, wie unser Sehsystem funktioniert. Laut Prof. Ulrich Kellner, ärztlicher Leiter des Augenzentrums in Siegburg, haben wir lichtempfindliche Zellen in der Netzhaut, die auf Dunkelheit (Stäbchen) und Licht (Zapfen) reagieren. Während Zapfen eine bessere Farbwahrnehmung und Auflösung bieten, sind Stäbchen in der Lage, auch schwaches Licht zu erkennen, was jedoch mit einer geringeren Auflösung einhergeht.

Unterschiedliche Sehleistungen bei Nacht

Es gibt verschiedene Gründe, warum manche Menschen im Dunkeln schlechter sehen als andere. Häufig liegt dies an Kurzsichtigkeit. Kellner erklärt, dass viele Patienten glauben, sie hätten Schwierigkeiten im Dunkeln, während sie in Wirklichkeit durch entgegenkommende Autos geblendet werden. Kurzsichtige Augen sind empfindlicher gegenüber Licht, was die Sicht in der Nacht beeinträchtigen kann. Auch Linsentrübungen wie Grauer Star können die Sicht verschlechtern.

Echte Nachtblindheit

Echte Nachtblindheit, medizinisch als Hemeralopie bekannt, tritt auf, wenn die Funktion der Stäbchen beeinträchtigt ist. Eine häufige Ursache sind erbliche Netzhauterkrankungen wie Retinitis pigmentosa, die zu einer Zerstörung der Netzhaut führen. In Deutschland sind schätzungsweise 40.000 Menschen von dieser erblichen Form betroffen. Ein Vitamin-A-Mangel kann ebenfalls Nachtblindheit verursachen, tritt aber selten auf.

Diagnose der Nachtblindheit

Wann sollte man bei Sehproblemen im Dunkeln einen Arzt aufsuchen? Kellner empfiehlt, dies zu tun, wenn man subjektiv ein Problem hat. Die Diagnostik erfolgt in spezialisierten Augenzentren, wo mittels bildgebender Verfahren und genetischen Tests die Ursachen für die Sehstörungen festgestellt werden.

Behandlungsmöglichkeiten

Bei vielen Fällen von Nachtblindheit können Behandlungen helfen. Beispielsweise kann eine Katarakt-Operation bei Grauem Star die Sicht verbessern. In anderen Fällen, wie bei angeborenen Erkrankungen, sind oft keine Therapiemöglichkeiten verfügbar. Eine Gentherapie könnte in seltenen Fällen in Betracht gezogen werden. Ein Vitamin-A-Mangel lässt sich durch Nahrungsergänzungsmittel behandeln.

Tipps für den Alltag

Menschen mit echter Nachtblindheit sollten tagsüber Auto fahren, aber nachts vorsichtig sein. Kellner empfiehlt, in dunklen Bereichen Licht zu verwenden und immer eine Taschenlampe dabei zu haben. Spezielle Nachtsichtbrillen sind nicht effektiv und können die Sicht bei entgegenkommenden Fahrzeugen beeinträchtigen.