Nur etwa jeder zehnte Vater nimmt mehr als zwei Monate Elternzeit in Anspruch. Das zeigt eine Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BIB) für den Zeitraum zwischen 2009 und 2019. Der Auswertung zufolge leisten Mütter immer noch den Großteil der Kinderbetreuung.
«Über die ersten Lebensmonate des Kindes hinaus sind seit Einführung des Elterngeldes kaum weitere Fortschritte bei der Aufteilung der Familienarbeit zu erkennen», sagte Mathias Huebener, Wissenschaftlicher Mitarbeiter beim BIB.
Das Elterngeld wurde vor 15 Jahren eingeführt und ist eine Einkommensersatzleistung in Höhe von etwa 67 Prozent des vorgeburtlichen Einkommens. Es beträgt mindestens 300 Euro und höchstens 1800 Euro pro Monat und wird dem betreuenden Elternteil für bis zu zwölf Monate nach der Geburt des Kindes gezahlt. Über das Elterngeld hinaus haben beide Elternteile Anspruch auf insgesamt drei Jahre Elternzeit, die jedoch nicht bezahlt wird.
Seit der Einführung der Einkommensersatzleistung gab es auch Fortschritte: Der Anteil der Väter, die Elterngeld beziehen, hat sich im Laufe der Jahre verdoppelt. Während für im Jahr 2007 geborene Kinder etwa 20 Prozent der Väter Elterngeld in Anspruch nahmen, lag der Anteil im Jahr 2019 bei 43 Prozent. Bei den anspruchsberechtigten Müttern bezogen durchgehend mehr als 98 Prozent Elterngeld – die meisten mehr als zehn Monate lang.
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