Viele Frauen hegen zunehmend später im Leben einen Kinderwunsch – Tendenz steigend. Möglich ist dies dann oftmals nur noch mit Hilfe der Reproduktionsmedizin, ein für Betroffene oft kräftezehrender Weg. Seit Anfang April soll ein neues telemedizinisches Programm Frauen und Paare dabei unterstützen.
Entwickelt wurde das «Kinderwunschkonsil» vom Berufsverband der Frauenärzte (BVF) und dem Bundesverband der Reproduktionsmedizinischen Zentren (BRZ), es vernetzt über eine digitale Infrastruktur niedergelassene Frauenärzte mit Experten für Reproduktionsmedizin. Via Videosprechstunden und digitale Datenerfassung werden Informationen zu möglichen Erkrankungen, bisherigen Behandlungen oder vorangegangenen Schwangerschaften dokumentiert, wie auch Informationen zum Partner und der medizinischen Familiengeschichte.
Per App können zudem Daten aus einem digitalen Zykluskalender wie Aufwachtemperatur, Zykluslänge, Zervixschleim und andere für den Kinderwunsch relevanten Daten eingespielt werden.
Experten schätzen, dass in Deutschland jährlich etwa 110 000 Kinderwunsch-Behandlungszyklen durchgeführt werden. Der Beratungsbedarf wird vom BRZ auf etwa 500 000 Frauen/Paare pro Jahr geschätzt. Neben der psychischen Belastung erschweren oftmals weite Anfahrtswege zu den Experten und Kliniken die Behandlung, welche durch die telemedizinische Unterstützung wegfallen können. Erstattet wird die virtuelle Behandlung bereits von 43 Betriebskrankenkassen als Satzungsleistung, weitere Krankenkassen sollen folgen.
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