Um einen Schlaganfall schnell zu erkennen, wird häufig der FAST-Test erwähnt. Diese vier Buchstaben helfen dabei, festzustellen, ob eine gefährliche Durchblutungsstörung im Gehirn vorliegt und was dann zu tun ist:
- F wie face: Ein Mundwinkel hängt herab oder das Gesicht wirkt asymmetrisch beim Lächeln.
- A wie arms: Die betroffene Person kann beide Arme nicht nach vorne strecken und die Handflächen nicht nach oben drehen.
- S wie speech: Die Sprache ist «verwaschen» oder die Person kann sich gar nicht äußern.
- T wie time: Bei Vorliegen dieser Symptome sollte sofort der Notruf 112 gewählt werden.
Zusätzlich zu diesen Anzeichen nennt die Deutsche Hirnstiftung auch starke Kopfschmerzen sowie Koordinations- und Gangstörungen als mögliche Indikatoren für einen Schlaganfall. Jedoch zeigen sich Schlaganfälle nicht immer so klar, besonders bei Frauen, wo Symptome auftreten können, die die typischen Anzeichen überlagern, wie die Hirnstiftung erklärt.
Zu diesen atypischen Symptomen zählen Übelkeit, Bewusstlosigkeit, Schwindel und Verwirrtheit, was zu einer Verwechslung mit anderen Erkrankungen führen kann.
Verwechslungsgefahr mit Migräne
Ein Beispiel dafür ist Migräne: Wer unter starken Kopfschmerzen und Übelkeit leidet, denkt möglicherweise direkt an diese Erkrankung und nicht an einen Schlaganfall. Auch Sprechstörungen werden oft fälschlicherweise der Aura, einer Vorboten-Phase der Migräne, zugeschrieben. Prof. Götz Thomalla von der Hirnstiftung empfiehlt daher, dass Migränepatientinnen bei akuten Anfällen den FAST-Test durchführen, um mögliche Schlaganfall-Symptome frühzeitig zu erkennen, selbst wenn diese nur leicht ausgeprägt sind. Das ist besonders wichtig, da Migränepatientinnen mit Aura ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle aufweisen.
Unterschiedliche Symptome bei Männern und Frauen
Eine aktuelle Studie aus Essen hat zudem gezeigt, dass sich Schlaganfall-Symptome zwischen den Geschlechtern unterscheiden. Zwei Anzeichen treten dabei signifikant häufiger bei Frauen auf als bei Männern:
- Neglect: Eine Aufmerksamkeitsstörung, bei der Betroffene Sinnesinformationen auf einer Körperseite nicht mehr wahrnehmen, obwohl die Augen und anderen Sinne funktionsfähig sind.
- Blickabweichung: Der Blick weicht von der normalen Sehachse ab.
Bei Vorliegen dieser Symptome sollte unbedingt abgeklärt werden, ob ein Schlaganfall vorliegt, rät Götz Thomalla.
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