Fast alle Schulleiterinnen und Schulleiter im Land sind der Auffassung, dass im Unterricht mehr Lebenskompetenzen vermittelt werden sollten. Das ergab eine repräsentative Befragung von 1116 Schulleitungen für den Cornelsen Verlag.
93 Prozent gaben in der «Schulleitungsstudie» an, dass im Unterricht mehr Lebenskompetenzen vermittelt werden sollten, um Schülerinnen und Schüler besser auf das Erwachsensein und die Arbeitswelt vorzubereiten.
Besonders wichtig waren den Befragten die Themen «Digitale Bildung und Mündigkeit» (92 Prozent), «Gesundheit und Ernährung» (90) und «Demokratie» (88). 82 Prozent halten zudem den althergebrachten Fächerkanon nicht mehr für zeitgemäß und fordern eine grundlegende Überarbeitung.
Der an der Studie beteiligte Bildungsforscher Klaus Hurrelmann sprach von einer großen Bandbreite: Alltags-, Wirtschafts- und Finanzkompetenz oder gesundheitliche Themen seien in Fächern mit Fachlehrern nicht mehr zum Ausdruck zu bringen. Strategien wie fächerübergreifender oder problem- und projektbasierter Unterricht würden von den Schulleitungen in Deutschland stark favorisiert. Er hoffe auf eine politische Diskussion darüber, sagte Hurrelmann.
Die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Bundestag, Ria Schröder, stimmte zu: «Die Interdisziplinarität der Realität und der Unterricht mit scharf abgegrenzten Fächern könnte kein stärkerer Kontrast sein», sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. «Das hat nichts mit einer individuellen, talentbezogenen Förderung der Schülerinnen und Schüler zu tun.»
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