Wenn eine Person auf Pflege angewiesen ist, müssen zahlreiche Aspekte organisiert werden, wie die benötigten Hilfsmittel, die Pflege selbst und die Unterstützung der pflegenden Angehörigen. Pflegekassen sind eine vertrauenswürdige Anlaufstelle für diese wichtigen Fragen.
Wachsende Betrugsmaschen
Die Verbraucherzentrale NRW warnt vor Betrügern, die die Unkenntnis von Pflegebedürftigen ausnutzen. Am Telefon werden pflegebedürftige Menschen von Anrufern überzeugt, kostenpflichtige Leistungen in Anspruch zu nehmen, die sie nicht benötigen. Die Betrüger rechnen diese dann über die Pflegekasse ab, was zu erheblichen finanziellen Verlusten führt.
Verkauf von Pflegekursen und Pflegeboxen
Eine neuere Betrugsmasche besteht darin, am Telefon Kurse für pflegende Angehörige anzubieten. Die Anrufer fragen nach der Pflegekasse und der Versichertennummer und rechnen anschließend mit der Kasse ab. Diese Kurse werden jedoch von den Pflegekassen selbst kostenlos angeboten, sodass man sich nicht zu einem kostenpflichtigen Angebot drängen lassen sollte.
Ein weiterer, bereits länger praktizierter Betrug ist der Verkauf von Pflegeboxen, die verschiedene Verbrauchsprodukte wie Desinfektionsmittel oder Einmalhandschuhe enthalten. Die Pflegekasse erstattet bei anerkanntem Pflegegrad bis zu 42 Euro im Monat für solche Produkte, aber diese Boxen sollten nicht am Telefon verkauft werden. Oft wird die Notwendigkeit solcher Boxen übertrieben, und Verbraucher ohne anerkannten Pflegegrad bleiben auf den Kosten sitzen.
Richtige Handlungsweise bei unerwünschten Anrufen
Die Verbraucherzentrale empfiehlt, unerwünschte Anrufe sofort zu beenden, um nicht in ein Gespräch verwickelt zu werden. Man muss sich keine Sorgen machen, ein hilfreiches Angebot zu verpassen, da seriöse Anbieter in der Regel nicht unaufgefordert Kontakt zu Versicherten aufnehmen.
Falls man versehentlich einem Vertrag zugestimmt hat und eine Bestätigung erhält, sollte man diesen Vertrag widerrufen und die Pflegekasse benachrichtigen, um Zahlungen zu stoppen. Lieferungen von unerwünschten Pflegeboxen sollten abgelehnt werden, und es ist wichtig, nichts zu unterschreiben.
Schritte zur Meldung von Betrug
Betrugsversuche sollten bei der Landesdatenschutzbehörde gemeldet und gegebenenfalls Anzeige erstattet werden. Zudem kann man beim Unternehmen eine Auskunft über die gespeicherten Daten anfordern, um zu erfahren, woher die Betrüger die Informationen haben.
Informieren und Vorbereiten
Eine weitere Möglichkeit, sich gegen solche Betrugsmaschen zu wappnen, sind die offiziellen Pflegeberatungen der Kommunen. Dort erhält man kostenlos Informationen über die Leistungen der Pflegeversicherung und kann so unseriöse Angebote besser erkennen.
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