22. November 2024

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So bereiten Sie Kinder auf das Geschwisterchen vor

Wenn der Bauch von Mama anfängt zu wachsen, sollten Eltern ihren Nachwuchs einbeziehen und vom Geschwisterkind erzählen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Andrea Warnecke/dpa-tmn)

Eines vorweg – alle Gefühle, die bei einem Kind auftreten, wenn ein Geschwisterchen dazu kommt, sind zunächst völlig in Ordnung: Wut, Eifersucht, Freude oder eine Verunsicherung.
Wichtig ist nur, dass Eltern das wahrnehmen und auffangen.

«Gefühle offen ansprechen und Verständnis zeigen», rät der Sozialpädagoge Ulric Ritzer-Sachs in der Zeitschrift «Baby und Familie» (Ausgabe 04/2023). Eltern könnten etwa sagen: «Es stimmt, ich habe jetzt weniger Zeit für dich, das ist wirklich blöd.»

Bestätigung geben statt Zeit

Von dem eigenen Anspruch, beiden Kindern gleich viel Zeit zu widmen, sollten sich Eltern verabschieden – insbesondere in der ersten Zeit. Natürlich müssen sie dem Neugeborenen mehr Aufmerksamkeit schenken.

Dennoch sollte man darauf achten, dass das andere Kind nicht zu kurz kommt. «Das Kind braucht auch immer wieder die Bestätigung – ‚Ich habe dich genauso lieb’», erklärt Ritzer-Sachs.

Ohne Zwang miteinbeziehen

Tauchen Fragen vor der Geburt oder danach auf, sollte man sie offen beantworten. Eltern können ihr Kind auch dazu einladen, bei der Pflege und Betreuung des Babys zu helfen. «Das sollte aber kein Zwang sein». Und sie sollten es auch akzeptieren, wenn es das nicht möchte, rät Ritzer-Sachs.

Wie ein Kind reagiert und sich fühlt, ist übrigens sehr individuell – also keine Frage des Alters. Natürlich können aber ältere Kinder ein anderes Verständnis für die Situation aufbringen.

Konkurrenz vermeiden

Vorsicht: Vergleiche schüren die Konkurrenz. Viel besser ist es, wenn man Gemeinsamkeiten stärkt. Man kann zum Beispiel auch sagen: «Jetzt habe ich die zwei tollsten Kinder der Welt.» Und man sollte auch etwas gemeinsam unternehmen, rät Ritzer-Sachs.

Wichtig ist aber, dass Sie mit dem älteren Kind auch alleine Zeit verbringen. Da reichen manchmal 20 Minuten, wenn das Baby schläft, so Ritzer-Sachs. Es geht darum, dass das ältere Kind weiß, dass es auch alleine eine Beziehung zu Mama und Papa hat – also unabhängig vom Geschwisterkind.