Nicht jedes Obst veredelt Quark oder Joghurt. So schmeckt es nach einer Weile bitter, wenn man Stücke von frischer Kiwi, Ananas oder Papaya in ein Milchprodukt rührt. Das liegt an Enzymen, die diese Früchte enthalten, erklärt Harald Seitz vom Bundeszentrum für Ernährung (BZfE).
Enzyme sind schuld
Bei Kiwis ist es Actinidain, bei der Ananas Bromelain und die Papaya enthält Papain. «Diese Enzyme dienen den Pflanzen als ‚Immunabwehr‘ und wirken beim Menschen als Verdauungsenzyme», sagt der Ernährungsexperte.
Gleichzeitig spalten sie aber Eiweiße in Milchprodukten: «Entsprechend kann man einen Joghurt mit zum Beispiel frischer Ananas nicht aufbewahren, ohne dass aus dem milden Joghurt ein bitterer Joghurt wird», so Harald Seitz.
Tipps für guten Geschmack
Gefährlich oder gesundheitsschädlich ist das bittere Ergebnis zwar nicht, aber es schmeckt eben auch nicht gut. Hier drei Tipps, wie Sie Ananas-Joghurt und Co. ohne schlechten Beigeschmack genießen können:
- Für Direkt-Esser: Schneiden Sie Kiwi, Papaya oder Ananas ganz frisch in Ihre Milchspeise und verzehren Sie sie sofort. «Dann haben die Enzyme keine Zeit, die Milchproteine zu spalten», sagt Harald Seitz.
- Für späteren Verzehr: Weil die Enzyme in den Früchten hitzeempfindlich sind, können Sie die geschnittenen Fruchtstücke kurz dünsten. «Das zerstört die Enzyme, aber der Geschmack bleibt erhalten», so Seitz.
- Für den Notfall: Wenn Sie eine Dose öffnen, ist das Obst zwar nicht frisch und enthält meist deutlich mehr Zucker. Aber auch Dosenfrüchte enthalten das eiweißspaltende Enzym nicht mehr. Denn um es haltbar zu machen, wurde das Obst stark erhitzt.
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