Sie lassen sich platzsparend zusammenklappen, handlich transportieren und sind leichter als Kombikinderwagen mit Babywanne und Sportsitz: Doch sind Buggys für kleine Kinder auch kindgerecht? Die meisten nicht. Das zeigt ein Check der Stiftung Warentest. Was dabei aber auch herauskam: Fünf Modelle fallen im Test wegen Schadstoffen durch.
Zwölf Buggy-Modelle zwischen 149 und 460 Euro haben sich die Tester ganz genau vorgeknöpft. Mit dem Ergebnis: Drei schneiden gut ab, allen voran der Maxi-Cosi Soho (330 Euro), aber auch Joolz Aer+ (460 Euro) und Bugaboo Butterfly (460 Euro). Vier Modelle sind befriedigend und fünf mangelhaft. Hier die wichtigsten Erkenntnisse, auf die Eltern beim Kauf achten sollten:
Nutzung ab Geburt oder später?
Viele Anbieter empfehlen ihre Buggys ab der Geburt. Da sich aber in allen getesteten Modellen der Sitz nicht vollständig umklappen lässt, müssten Eltern eine zusätzliche Babywanne kaufen, damit Kopf, Wirbelsäule und Hüfte des Babys flach liegen. Diese Wannen bieten aber laut Warentester nicht alle Anbieter an. Die Tester empfehlen daher den Buggy erst, wenn das Baby aufrecht sitzen kann. Das ist meist zwischen dem sechsten und neunten Monat der Fall.
Die Sitze
Sie seien für Kinder bis 22 Kilo ausgelegt, was in etwa einem Alter von vier Jahren entspricht. Wenn Rückenlehnen so kurz sind, dass der Kopf des Kindes nach 18 Monaten nicht mehr abgestützt ist, gibt es Punktabzüge. Auch zu tiefe Sitze hätten den Effekt, dass sich etwa Dreijährige nicht mehr anlehnen könnten.
Die Fußstützen
Sind sie nicht verstellbar, wachsen sie auch nicht mit. Folge: Die Beinchen der Kinder müssen früher oder später angewinkelt werden oder hängen lose in der Luft. Wenn schon nicht mitwachsend, seien Modelle mit doppelter Fußablage erhältlich.
Gewicht, Handlichkeit und Klappmechanismus
Die meisten Modelle seien einfach zusammenzulegen und aufklappbar, so die Tester. Knappe Maße und leichtes Gewicht von unter sieben Kilo zahlten sich aus, wenn der Buggy auf Reisen geht. Aber: Die Platzwunder unter den geprüften Buggys haben kleine Räder. Sie fahren auf Kopfsteinpflaster, Sand- oder Waldwegen schlechter als Modelle mit großen Rädern.
Schadstoffe
Sitzbezüge, die mit bestimmten Fluorverbindungen imprägniert sind, seien zwar wasser- und schmutzabweisend. Aber sie seien seit Juli 2020 verboten und führen zur mangelhaften Beurteilung. Auch wenn diese Fluortelomeralkohole nicht zu einer direkten Gesundheitsgefahr für Kinder führten, so die Tester unter Verweis auf eine Bewertung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), gelangten die Stoffe während der Produktion, des Gebrauchs und nach dem Entsorgen in die Umwelt und so in die Nahrungskette. Dass man auch ohne diese Stoffe auskomme, beweise die andere Hälfte der getesteten Modelle.
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