Beim Einkauf von Sonnencremes im Supermarkt oder in der Drogerie kann es leicht zu Verwirrung kommen. Das Sortiment reicht von Cremes über Sprays bis hin zu Gelen, die unterschiedliche Lichtschutzfaktoren aufweisen und sowohl für Kinder als auch Erwachsene geeignet sind. Doch wie findet man das passende Produkt, um sich im Frühjahr und Sommer effektiv vor UV-Strahlung zu schützen? Zwei Expertinnen klären die häufigsten Fragen.
1. Was ist der Lichtschutzfaktor?
Jedes Sonnenschutzprodukt besitzt einen Lichtschutzfaktor (LSF), der üblicherweise zwischen 6 und 50+ liegt. Ein höherer LSF bedeutet einen längeren Schutz der Haut vor Sonnenbrand und UV-bedingten Schäden. Die Eigenschutzzeit der Haut variiert je nach Hauttyp erheblich. Sehr helle Hauttypen können sich nur wenige Minuten in der Sonne aufhalten, während dunkle Hauttypen eine Schutzzeit von über einer Stunde haben.
Der Lichtschutzfaktor multipliziert mit der Eigenschutzzeit ergibt die theoretische Schutzdauer. Beispielsweise könnte jemand mit Hauttyp 1, der eine Eigenschutzzeit von fünf bis zehn Minuten hat und LSF 50 anwendet, theoretisch 250 bis 500 Minuten in der Sonne bleiben. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass auch Produkte mit hohem LSF keinen vollständigen Schutz bieten, und das Bundesamt für Strahlenschutz rät, die theoretische Schutzdauer nur zu 60 Prozent auszuschöpfen.
2. Welche Sonnencreme ist die richtige?
Neben dem Hauttyp sollte auch die persönliche Vorliebe bei der Auswahl der Sonnencreme berücksichtigt werden. Menschen mit trockener Haut benötigen möglicherweise fettreichere Produkte, während Sportler darauf achten sollten, dass die Creme nicht in die Augen läuft. Es ist wichtig, eine Sonnencreme zu wählen, die man gerne verwendet, da man sie sonst möglicherweise nicht regelmäßig aufträgt.
3. An welchen Tagen ist Sonnenschutz besonders wichtig?
Die Gefährlichkeit der Sonnenstrahlung hängt von Faktoren wie Jahreszeit, Breitengrad und Tageszeit ab. Der UV-Index, der zwischen 1 und 11+ liegt, kann dabei als Orientierung dienen. Ab einem Wert von 3 empfiehlt das BfS, sich vor der Sonne zu schützen, und ab einem Wert von 8 sollte man sich in der Mittagszeit möglichst nicht im Freien aufhalten.
4. Wie creme ich mich richtig ein?
Alle Körperbereiche, die nicht durch Kleidung geschützt sind, sollten mit Sonnencreme eingecremt werden. Häufig vergessene Bereiche sind Ohren, Lippen, Hände und Nacken. Um die Wirksamkeit des Sonnenschutzes zu erhöhen, sollte man die Haut zunächst mit einer feuchtigkeitsspendenden Lotion eincremen und danach die Sonnencreme auftragen. Der erste aufgetragene Lichtschutzfaktor zählt, eine spätere Anwendung kann diesen nicht erhöhen.
5. Wie viel Sonnencreme benötige ich?
Die meisten Menschen verwenden zu wenig Sonnencreme. Die Deutsche Krebsgesellschaft empfiehlt 2 Milligramm pro Quadratcentimeter Haut. Für den ganzen Körper eines Erwachsenen sind ungefähr 40 Milliliter nötig, was etwa einem Fünftel einer 200-Milliliter-Flasche entspricht. Eine Faustregel besagt, dass zwei Finger voll Sonnencreme pro Körperregion aufgetragen werden sollten. Es ist ratsam, sich 30 Minuten vor dem Aufenthalt im Freien einzucremen und alle zwei Stunden nachzulegen.
6. Was gilt für Kinder?
Babys und Kleinkinder haben keinen Eigenschutz und benötigen daher besonderen Sonnenschutz. Eltern sollten auf physikalische UV-Filter achten, die das Sonnenlicht reflektieren. Ein hoher Lichtschutzfaktor ist für Kinder unerlässlich, und spezielle Kindersonnencremes, die auf Duft- und Konservierungsstoffe verzichten, sind empfehlenswert, um Allergien zu vermeiden.
7. Wie lange ist Sonnencreme haltbar?
Ungeöffnete Sonnencremes können noch verwendet werden, selbst wenn sie aus dem Vorjahr stammen. Nach dem Öffnen sind sie in der Regel 12 Monate haltbar, was auf dem Verpackungssymbol abzulesen ist. Wenn die Creme ranzig riecht oder sich in ihrer Konsistenz verändert hat, sollte sie nicht mehr verwendet werden.
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