22. November 2024

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Wie die Pflegeheime für Weihnachten planen

Besinnlichkeit mit Einschränkungen: Die Pflegeheime müssen die Weihnachtstage 2021 mit genauem Blick auf die Corona-Lage planen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Fredrik von Erichsen/dpa/dpa-tmn)

Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen gehören zu der Personengruppe, für die das Coronavirus besonders gefährlich ist. Ihr Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf ist vergleichsweise hoch.

Deshalb ist es wichtig, sie keiner unnötigen Gefahr auszusetzen – das gilt auch rund um die Weihnachtstage. Zugleich haben sie und ihre Angehörigen das Bedürfnis, das Fest zusammen zu feiern. Teils hat man sich Monate nicht gesehen, etwa wenn man in einer anderen Stadt wohnt und nur über Weihnachten auf Familienbesuch in der Heimat ist.

Das ist ein Spagat – vor allem auch für die Einrichtungen, wie eine Umfrage unter größeren Trägern zeigt. Die Rückmeldungen zeigen, dass versucht wird, Besuche soweit es geht möglich zu machen. Endgültige Aussagen zum Ablauf während der Festtage sind aber oft noch nicht möglich. Es wird an das Verständnis der Angehörigen appelliert.

Rechtzeitig mit Heim Kontakt aufnehmen

Gerade für Besucherinnen und Besucher, die nicht regelmäßig ihre Angehörigen im Pflegeheim besuchen, gilt der Rat: Rechtzeitig den Kontakt zur Heimleitung suchen und sich über die konkreten Anforderungen zu informieren.

Dazu rät das Deutsche Rote Kreuz und blickt voraus: Voraussichtlich werden viele DRK-Einrichtungen die Zahl der täglichen Testungen, die auch für Geimpfte und Genesene Pflicht sind, und die Zahl der möglichen Besuche aufgrund des hohen Aufwands begrenzen und Besuchstermine vergeben müssen.

Viele Regionalverbände der Träger und Einrichtungen können noch keine genauen Aussagen dazu machen, wie das Weihnachtsfest bei ihnen ablaufen wird. Eine Rückmeldung lautet etwa: «Die Lage ist zu ungewiss, da stimmt morgen schon nicht mehr, was wir heute sagen.»

Zum Teil sind die Pläne fürs Fest aber auch schon konkret. Mathilde Langendorf von der Caritas berichtet von Einrichtungen in Düsseldorf: Dort sind am Heiligabend zunächst Gottesdienste für die Bewohnerinnen und Bewohner geplant, anschließend soll es ein gemeinsames Festessen geben. Am späten Nachmittag kommen die Angehörigen und können mit den Pflegebedürftigen auf deren Zimmern im engsten Kreis Weihnachten feiern.

Sozialleben aufrechterhalten – soweit es geht

Ein weiterer großer Betreiber von Pflegeheimen ist die Korian-Gruppe. «Wir wollen das soziale Leben soweit wie möglich aufrechterhalten», teilt Korian auf Anfrage mit. Besuche von Angehörigen seien vor allem in dieser Zeit essenziell und selbstverständlich möglich – unter Wahrung von Schutz- und Hygieneregeln. Man bitte aber darum, die Besuche anzumelden. Damit nicht zu viele Personen zur gleichen Zeit in der Einrichtung sind.

Bewohnerinnen und Bewohner könnten auch zu ihren Angehörigen nach Hause, schreibt die Korian-Gruppe weiter. «In diesem Fall bitten wir darum, die Einrichtungen vorab zu informieren und auch zu Hause auf die Abstands-, Schutz- und Hygieneregelungen zu achten.»

Die Pflegeheime sind, das zeigen die Rückmeldungen, bemüht darum, im Rahmen der Möglichkeiten ihren Bewohnern eine schöne Adventszeit zu bieten. Berichtet wird von geplanten kleinen Feiern innerhalb des Heims, von Krippenausstellungen und in manchen Einrichtungen war zuletzt auch der Nikolaus zu Besuch.

Wie das Fest konkret abläuft, hängt letztlich von vielen Faktoren ab. Neben dem regionalen Infektionsgeschehen sind das vor allem die Hygienekonzepte der einzelnen Heime und auch der Fakt, was die einzelne Einrichtung personell zu stemmen vermag.

Verständnis schwindet teilweise

Manches klappt vielleicht wieder nicht so, wie sich Angehörige und Bewohner das wünschen würden. Das Deutsche Rote Kreuz appelliert deshalb, Verständnis aufzubringen. Die Pflegeeinrichtungen und ihre Mitarbeiter könnten die hohen Infektionsschutzanforderungen nur im Rahmen des Möglichen umsetzen. Sie befänden sich außerdem auch zur Weihnachtszeit weiterhin in einer «überaus kräftezehrenden und aufreibenden Situation».

Der Grund für den Appell: Laut Rotem Kreuz ist es dieses Jahr teils schwieriger, die coronabedingten Einschränkungen während der Weihnachtstage den Bewohnern und Angehörigen zu erklären.

«Im vergangenen Jahr stellte sich die Lage für viele insgesamt klarer dar», so das DRK. Es habe noch keinen Impfschutz gegeben und somit mehr Verständnis für rigorose Schutzmaßnahmen auf allen Seiten. Manche Bewohner und Angehörige seien aufgrund der jetzigen unübersichtlichen Situation aber nicht mehr so verständnisvoll und ziemlich «coronamüde».

Von Tom Nebe, dpa