Wenn man einen wortkargen Teenager im Haus hat, dann tut es gut, sich an die Zeiten zu erinnern, als man zusammen kuschelnd auf dem Hochbett «Karlsson vom Dach» gelesen hat. Und er davon gar nicht genug bekommen konnte.
Und weil Lillebror so gerne Zimtschnecken gegessen hat, wurde ich irgendwann gefragt, ob ich nicht auch mal welche backen könnte.
Gar kein Problem. Ich holte das absolut gelingsichere Heferezept meiner Freundin hervor, und der Rest war Fantasie. Tja, aus der Nummer komme ich jetzt nicht mehr raus. Ab und an wabert nun so ein köstlicher Zimtgeruch durch das Haus, und alle freuen sich dann auf warme Zimtschnecken.
Soll ich noch die beiden wichtigsten Geheimzutaten für Hefeteig verraten? (Und das ist kein Witz:) Es sind Liebe und Zeit, je mehr desto besser! Mit diesen beiden Zutaten haben Sie am Ende nicht nur die «weltbesten» Zimtschnecken» (Zitat Karlsson), sondern auch die «weltbesten» Kinder.
Zutaten für rund 36 Zimtschnecken:
1 kg Mehl und noch etwas zum Bestäuben der Arbeitsfläche, 500 ml Milch, 500 g Zucker, 2 Stk. frische Hefe, 100 ml Öl, 3 Eier, 250 g Butter, 6 El Zimt, 1 Packung Hagelzucker
Zubereitung:
1. Den Backofen auf 175 Grad Umluft vorheizen. 500 ml Milch in einem Messbecher abmessen, 300 g Zucker dazugeben, verrühren und in der Mikrowelle oder auf dem Herd (dann in einem Topf) solange erhitzen bis die Milch lauwarm ist. Anschließend die Hefe hineinbröseln. Es müsste sofort anfangen leicht zu schäumen. Dann läuft alles super!
2. Mehl in eine große Schüssel geben, mit den Händen eine Kuhle in der Mitte machen und die Hefemilch hineingießen. Etwas Mehl vom Rand über die Milch geben und mit einem sauberen Geschirrtuch oder Küchenrollenpapier abdecken. An einen möglichst warmen Ort stellen und 30 min ruhen lassen.
3. Der Teigansatz müsste sich danach schon vergrößert haben und richtig «schäumen». Nun 2 Eier und das Öl dazugeben und mit den Händen zu einem Teig verkneten. Wenn er dabei noch an den Händen klebt, ist normal und richtig. Den Teig in der Schüssel wieder abdecken und an einen warmen Ort stellen, für mindestens 30 Minuten. Wenn es 120 min werden ist es auch kein Problem (Zeit und Liebe! Je mehr desto besser.)
4. Der Teig sollte sich nun deutlich vergrößert haben und ganz fluffig sein. Die Arbeitsfläche gut mit Mehl bestäuben, den Teig aus der Schüssel holen und ebenfalls mit Mehl bestäuben, so dass er beim Kneten nicht mehr an den Händen klebt. Kurz durchkneten und in zwei Teile schneiden. Den Teil der gerade nicht verarbeitet wird, wieder abdecken und warm stellen.
Den anderen Teil mit einem Nudelholz zu einem Rechteck ausrollen. Je größer das Rechteck ist, desto mehr Umdrehungen haben später die Zimtschnecken.
5. Die zimmerwarme weiche Butter mit 200 g Zucker und dem Zimt verkneten bis eine geschmeidige Masse entsteht. Ich mache das immer mit den Händen, das geht am besten. Die Hälfte der Masse mit der Rückseite eines Löffels auf dem Teig, bis an die Ränder, verteilen und von der langen Seite aufrollen, bis Sie eine lange Rolle haben.
6. Von dieser Rolle mit dem Teigschaber ca. 2 cm dicke Scheiben abschneiden und flach auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen. Dabei einen guten Abstand lassen. Es müssten 12 Schnecken auf ein Blech passen. Das ganze wieder abdecken und min. 30 weitere Minuten ruhen lassen. Mehr ist wie immer kein Problem, desto größer und fluffiger werden die Schnecken.
7. Den gesamten Teig so zu Schnecken verarbeiten. Das verbliebene Ei in einer Tasse verquirlen und mit einem Pinsel die Zimtschnecken bestreichen, mit dem Hagelzucker bestreuen und für 7-8 Minuten in der Ofen schieben. Ruhig 3 Bleche gleichzeitig. Nicht zu braun werden lassen, sonst werden sie zu trocken.
Viel Spaß beim Backen und Essen. Ich wäre gerne mit dabei und würde «Karlsson vom Dach» für alle vorlesen.
Mehr Rezepte auch unter: https://hauptstadtkueche.blogspot.com
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