23. November 2024

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Mit Ablenkung und Quatsch – kleine Trotzköpfe beruhigen

Kinder haben ihr eigenes Köpfchen. Um ein trotziges Kind aus der Frustfalle zu locken, hilft manchmal nur kreative Ablenkung oder ein bisschen Quatsch. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Silvia Marks/dpa-tmn)

Grenzen setzen, sich durchsetzen, Regeln einhalten – theoretisch klingt Erziehen ganz einfach. Doch wenn das Kind gerade so gefrustet ist, dass die Theorie nichts bringt, kann auch schon mal Plan B weiterhelfen – mit ablenken, Quatsch machen und verblüffen.

Die Zeitschrift «Eltern» (Ausgabe 6/2022) beschreibt Problemfälle und gibt Anregungen für kreative Lösungen. Drei Beispiele:

1. Der Trödel-Fall:

Das Kind soll spätestens um neun im Kindergarten sein. Doch fünf vor halb neun findet die Tochter, dass sie die Plastikponysammlung sortieren muss – und das noch völlig unbekleidet.

Lösungsversuch: Eltern können einen Wettstreit veranstalten, wer schneller angezogen ist. Während die Siegerin natürlich schon feststeht, kann man mit einer Anziehstraße helfen: von der Unterhose auf dem Bett bis zu den Sandalen an der Haustür. Dabei heißt es nicht «Wir müssen in fünf Minuten aus dem Haus», sondern genau dann, wenn das Lieblingslied einmal durchgedudelt ist.

2. Der Schmoll-Fall:

Der große Streit um was auch immer ist bereits verraucht, aber Kind schmollt noch immer und brütet schweigend vor sich hin.

Lösungsversuch: Einfach in die Nähe setzen und ein Spiel anfangen, Bild malen oder einen Turm aus Bauklötzern bauen und selbst Kind spielen. Das ist ein stilles Angebot, das aus der Reserve lockt.

3. Der Geschwisterzoff-Fall:

Wenn es im Kinderzimmer Streit um den Bagger gibt und Geschrei ertönt: «Das ist meiner!» – «Ich hatte den zuerst!» – «Der darf aber nicht …» – «Maamaaaa!»

Lösungsversuch: Nicht Schiedsrichter spielen, sondern am besten den Schwarzen Peter zurückgeben mit «Ich war nicht dabei und hab nicht gesehen, wer den Bagger zuerst hatte. Dann muss ich ihn wohl erst mal mitnehmen.» Bestenfalls kommt zeitgleich vereinender Protest.

Bewährt haben sich auch Leonie- oder Paul-Tage – je nachdem, wie die Kinder heißen. An einem Tag darf jeweils ein Kind der Bestimmer sein, am nächsten wird gewechselt. Ist gerecht und spart Listenführen über jede Einzel-Entscheidung.