Längst haben digitale Urlaubsgrüße bei vielen Familien die klassische Postkarte ersetzt. Und auch die kleinen Alltagserlebnisse auf dem Spielplatz oder dem Kindergeburtstag wollen schnellstmöglich digital geteilt werden. Wer aber Fotos von Kindern via Messenger oder in sozialen Netzwerken teilen will, sollte besonders sensibel vorgehen und etwa den Empfängerkreis genau einschränken.
Das machen bereits viele richtig, wie eine Civey-Umfrage im Auftrag des Verbands der Internetwirtschaft (eco) zeigt. Demnach schränken rund vier Fünftel (81,6 Prozent) aller befragten Eltern den Kreis der Empfänger ein, wenn sie Fotos per Messengerdienst teilen.
Möglichkeiten zur Auswahl der Empfänger
Dazu rät auch Alexandra Koch-Skiba als Leiterin der eco Beschwerdestelle. Solche Fotos sollten nur mit Verwandten oder engen Freunden geteilt werden. Gängige Plattformen böten genaue Sicherheitseinstellungen an, die über die eigentliche Entscheidung eines privaten oder öffentlichen Accounts hinausgingen.
So lässt sich etwa bei Urlaubsbildern, die man in seinem Status – temporär und bis zu 24 Stunden – teilen will, «inzwischen für jeden einzelnen Kontakt entscheiden, ob ihm die Fotos angezeigt werden oder nicht», so Koch-Skiba.
Vorsicht bei Badefotos – besser nicht teilen
Sie rät grundsätzlich dazu, auf Bilder zu verzichten, die Kinder oder Jugendliche nackt oder nur leicht bekleidet – etwa in Badekleidung – zeigen. Sie warnt davor, dass solche Familienfotos in falsche Hände geraten und sexualisiert werden können. Laut Umfrage verzichten 77,7 Prozent darauf, Fotos zu verschicken, auf denen ihre Kinder unbekleidet zu sehen sind.
Doch auch vermeintlich unbedenkliche Fotos von komplett angezogenen erkennbaren Kindern etwa auf dem Spielplatz oder Kindergeburtstag sollte man demnach nicht bedenkenlos veröffentlichen. Selbst solche Motive könnten «mitunter in Pädophilen-Foren auftauchen und in den falschen Kontext gebracht werden», so Koch-Skiba.
Kindergesichter unkenntlich machen
Hier rät die Expertin, nur den Hinterkopf zu fotografieren oder vor dem Versenden die Kindergesichter mit einem Smiley oder durch Verpixelung unkenntlich zu machen. Nur 17,8 Prozent der Eltern achten der Umfrage nach darauf, das Gesicht der Kinder nicht zu zeigen. Und nur rund 8,8 Prozent verdecken die Gesichter mit Smileys.
Das Meinungsforschungsunternehmen Civey hat im Auftrag von eco 1003 Personen zwischen dem 27. Juli und dem 5. August 2022 befragt.
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